Montag, 5. Dezember 2011

26.11.2011 Crystal Palace vs Millwall FC 0:0




Nach dem letzten Besuch gegen West Ham sollte es ursprünglich wieder zu einem ordentlichen Auswärtskick nach Leeds oder Hull gehen, leider musste man etwas umdisponieren und so wurde eben 'ne Mühle nach London zum Spiel bei Palace gebucht, war ich ja schließlich auch noch nie.

Wie so oft, wenn meiner einer was vor hat, war erst mal etwas Zittern angesagt, denn Palace beschränkte das Kontingent für Millwall ziemlich mächtig und machte das Spiel nur für Dauerkarteninhaber zugänglich. Einmal mehr wurde Freund Simon aktiv und gondelte 2-3 mal zu Palace, um für uns um Tickets zu betteln und einmal mehr gilt ihm mein Dank…er hat es nämlich geschafft. Parallel wurde dieser Pissverein mehrmals per Email kontaktiert, diese schafften es dann auch 3 Stunden vor Anpfiff(!) endlich zu antworten…wie gesagt: Pissverein!

Freitag Abends wurde dann also, „etwas verspätet“, in München eine dieser Flugbüchsen aus Luton bestiegen und kurz nach Mitternacht konnte auch schon wieder englischer Boden betreten werden (habe im übrigen nie so billig Bier an einem deutschen Flughafen getrunken wie in München, Daumen hoch!). Am folgenden Morgen vertrieb man sich mit den bekannten Gesichtern mit den Dingen, die man am besten kann, trinken. Kurz vor unser Abfahrt am New Cross Gate stand auf einmal, eine nicht ganz so attraktive Madame vor uns und wollte, dass wir ihr ins Mikro erzählen, wer wir sind und was wir gerne trinken. Als sich euer werter Schreiber dann als „Harry Roberts“ vorstellte, hielten sich die Herren um mich herum die Bäuche und Madame wusste nicht warum. Ihr Chef wird erstaunt sein, wen sie da am Mirko hatte und vor allem, dass dieser wieder auf freiem Fuß ist.



Nach dem die Zeit mit allerlei dussligen Gequassel verschwendet wurde, hieß es dann auch mal den Weg zum Selhurst Park anzutreten. An der Norwood Junction war das Bild dann auch geprägt durch die Jungs mit den gelben Trikots…da wollte man wohl nichts anbrennen lassen. Auf dem Weg passierte dann auch nichts, hatte auch nüschts erwartet. Durch die blöde Kartenpolitik von PalARSE musste ich und mein Begleiter dann auch das allererste mal außerhalb des Millwall Blocks sitzen, nicht optimal aber mit gutem Blick auf die „Ultras“ vom Gastgeber. „Wie? Ultras in England?“ Ja! Aber besonders ernst genommen werden diese nicht wirklich…zumindest nicht vom Millwall Anhang. Im Grunde belächeln gerade die etwas Älteren diese „Ultrabewegung“, wenn nicht sogar etwas Abscheu im Spiel ist. Ich kann mir ehrlich gesagt auch nicht vorstellen, dass sich sowas auf der Insel etablieren wird. Und im Grunde finde ich es auch scheiße, das ist England und hat dort nichts verloren, ich bin froh, wenn ich hin und wieder Vereine sehe, bei denen nicht eine „kleine“ Gruppe bestimmt was gesungen wird und mit ihrem Einheitslook glänzt. Aber um fair zu sein, sie gaben sich wirklich mühe…ca. 50 Mann, die ihren Bereich des Blocks auch öfter zum singen animieren konnten und den ein oder andern rhythmischen Song auf den Lippen hatten. „The Pride of South London“ werden sie dennoch nie sein, Scheiß Club!

Den Gästeanhang konnte man recht selten hören, leider…evtl. lag es auch an unseren Plätzen, denn zwischen singenden Palace Leuten hört man eben nichts. Trotzdem konnte man die „Lions“ einmal gut abfeiern sehen als der Gastgeber einen Elfmeter verschoss, sehr geiles Bild, als die ganzen Arme durch die Luft geschwungen und die bekannten Gesten in Richtung des Heimanhangs gemacht wurden. Spielerisch war heute nicht viel los, soweit ich mich erinnere war Palace die etwas bessere Mannschaft und hatte diverse Torchancen, aber wie das 0:0 beweist blieben auch sie erfolglos. Millwall hätte jeden Punkt bitter nötig, wenn man nicht wieder in der 3. Liga landen möchte…die Zeit wird zeigen, wie sich das alles noch entwickelt.



Auch nach dem Spiel blieb es ziemlich ruhig, Old Bill wachte auf den Polizeiponys darüber, dass sich die beiden Fangruppen nicht vermischten und ich meine: das war auch besser so für die Gastgeber. Später wurde wie so oft an der London Bridge einiges an flüssigen Gold vernichtet und einfach das Leben genossen, ich könnte dort einfach jeden Tag stehen und alle englischen Biere durch trinken.
Am Tag darauf gings, um auch mal etwas kulturelles zu machen, ins Imperial War Museum. Wer etwas Zeit mitbringt, sollte sich auf jeden Fall mal dort hinein bewegen, der Eintritt ist auch kostenlos, also verprasst man kein Geld, was man wiederum sinnvoll in den Pubs anlegen kann.

Wie immer 'ne geile Tour und auch hier nochmals Danke an das Ehepaar N., welches mir einmal mehr Obdach und 'nen leckeres Essen bot.