Dienstag, 11. Juni 2013

Barbour Chelsea Sportsquilt

„Draußen wird’s endlich warm und du kaufst dir Jacken für den Herbst? Du bist doch bescheuert!“.
„ Aber das war`n Schnäppchen, da musst ich zuschlagen“
„Das erzählst du doch bei jedem Päckchen, das hier rein kommt. Dafür ist Geld da, ne?“
„Na dafür war ich schon lang nicht mehr beim Fußball“

So sieht's aus! Es ist nicht das erste Mal, dass meine bessere Hälfte kopfschüttelnd vor mir steht und sich über meine neueste Errungenschaft aufregt. Spätestens wenn ich auf das Thema Fussball komme und auf meine fehlende Präsenz in den Stadien, vor allem letzte Saison, geht Madame maulend ihres Weges und lässt mich mit meinem neuen „Schnäppchen“ allein.

Der Stein des Anstoßes ist/ war dieses Mal eine Steppjacke. Selten hat mich ein Kleidungsstück so sehr und so lang innerlich zerrissen. Wurden besagte Jacken doch immer irgendwie mit Yuppies, alten Männern oder Jura-Studenten assoziiert. Um ehrlich zu sein, es ist immer noch so. Allerdings konnte ich gerade auf der gelobten Insel immer mal wieder Beispiele sehen, wie man besagte Jacken ordentlich kombinieren kann. Am besten natürlich mit schicken Turnschuhen.

Irgendwann war also auch dieses innerliche Zerwürfnis überwunden. Doch dann kamen sie….die Hipster! Diese Art Menschen, die auf wirklich jeden Zug der Modewelt aufspringen und sich aktuell der Stile verschiedenster Jugendkulturen bedienen, um dann am Ende wie homosexuelle Obdachlose herum zulaufen. Zu diesen schicken „Eigenkreationen“ gehörten selbstredend auch Kombinationen mit Steppjacken. Also war auch dieser Zug vorerst abgefahren. Denn so wie „Die!“ wollt ich dann doch nicht herum rennen. 

Nichtsdestotrotz wurde stets ein Auge offen gehalten nach einem preiswerten Modell, man kann es ja notfalls einfach in den Schrank hängen, bis die Welt wieder von Hornbrillen, riesigen V-Neck Shirts, Skinny-Jeans und generell Metrosexuellen befreit ist. Denn eins war klar, wenn, dann kommt mir nur die "Chelsea Sportsquilt" vom britischen Traditionslabel "Barbour" ins Haus. Und die ist nun auch nicht so preiswert.

Die Chelsea Sportsquilt gehört definitiv in die Schublade „zeitlose Klassiker“. Sportlich geschnitten, sehr schlicht und eben doch auch ein wenig „spießig“. Genau das richtige, wenn man sich bei Auswärtsspielen aus der Eskorte schleichen möchte. Wer rechnet schon mit Cottbuser Chaoten und Säufern, die rumlaufen wie Erdkundelehrer.

Vor gut drei Wochen stieß das ständige Gestöber dann endlich wieder auf fruchtbaren Boden und für, verhältnismäßig, wenig Geld landete das gewünschte Modell in meinem Besitz. Warum dieser Beitrag dann erst so spät kommt? Ich war schlicht weg zu faul und hoffte doch noch, euch einen interessanten Fussballbericht liefern zu können. Wie dem auch sei, hier ist das gute Stück!