Samstag, 27. Dezember 2014

29.11.2014 AFC Bournemouth vs Millwall FC 2:2

Nach der erfolgreichen Tour im vergangenen Jahr sollte es mal wieder etwas dauern, bis es auf die Insel gehen konnte. Gründe sind vielfältig, aber auch völlig Wurst. Wie dem auch sei. Das Ziel sollte in diesem Jahr Bournemouth heißen und damit es sich lohnt, wurde gleich noch 'ne Nacht im besagtem Küstenort dran gehängt. Samstagmorgens traf sich also die 9-köpfige Reisegruppe „You want some?!“ am Bahnhof Waterloo und schon kamen meinem Begleiter aus dem Frankfurter Nachbarort Zweifel auf, ob das wirklich gut geht. „Also ich glaub', mit der Truppe gibt's irgendwo 'ne Hauerei oder jemand landet im Knast.“ Nun ja, die Zweifel waren irgendwie berechtigt.Aber dazu später mehr.

Die Fahrt an die Küste verlief dank alkoholischer Getränke und des damit verbundenen Niveauverfalls recht zügig, während an uns die ziemlich nette Landschaft Südenglands vorbei zog. Ich muss schon sagen, die Region ist wirklich unheimlich schön. Da könnte ich mir meine letzten Tage gut vorstellen. Wie ich zusammen mit meinem Irisch Setter im Range Rover Defender den Golfplatz meines Nachbarn beacker' und nach getaner Arbeit auf meiner Veranda mit einem Glas Whiskey entspanne, während der englische Landadel fluchend versucht, das zerstörte „Green“ wieder in den Normalzustand zu bekommen. Aber bis dahin werden noch einige Golfbälle in die künstlich angelegten Teiche fliegen. Nicht weniger als zwei Stunden später konnte uns das beliebte Seebad in der Grafschaft Dorset auch endlich als seine Gäste begrüßen. Ob nun gewollt oder ungewollt. Aber nach dem bereits Leeds in den 80ern einen üblen Auftritt in der Stadt hatte, kann man das eigentlich auch nur mit einer riesigen Horde ISIS-Milizen toppen. Als wir dann unser Hotel gefunden hatten, wurde in uns auch der Eindruck erweckt, als hätte gerade eine Horde aus Leeds den Teppich vollgekotzt. Der schmierige Pakistani an der Rezeption verbesserte den Gesamteindruck auch nicht unbedingt. Aber, wie sagte unser Kumpel John so treffend: „Wenn wir heute Abend wieder hier hinein kommen, interessiert euch das einen Scheißdreck.“ Recht hat er..

 

Kurz darauf standen wir schon vor dem ersten Pub des Tages, der doch tatsächlich noch geschlossen hatte; zwei Runden um den Block später saßen wir dann doch endlich als erste Gäste in dem Laden. Ich bin immer wieder überrascht, wie schnell sich diese Kneipen füllen. Vollkommen egal um welche Uhrzeit.Gesellschaftlich anerkannter Alkoholismus. So lief es nun wie bei so vielen Spielen in der Vergangenheit. Das Bier schmeckt immer besser und die Stimmung steigt. Just in dieser Zeit betrat eine recht attraktive Dame und ihr Dackel den Laden. Die Art und Weise, wie der jungen Frau hinterher gegafft wurde, war so offensichtlich, dass sie sich irgendwann veranlasst sah, mal nach unserem Befinden zu fragen. Den Vogel schoss in diesem Moment der Brasilianer in unserer Reisegruppe ab: „We look just at your dog.“ Situationskomik. Muss man dabei gewesen sein.

Ebenfalls standesgemäß wurden kurz vor der Angst zwei Taxis geordert und nach einer kleinen Stadttour sogar rechtzeitig das Stadion betreten. Selbiges war nun nicht gerade die Krönung britischer Stadionarchitektur, aber für diesen Verein durchaus ausreichend. Keiner muss im Regen stehen, die Sicht passt, und wenn man tatsächlich mal singt, stimmt auch die Akustik. Ich wiederhole: wenn! Denn weder von Seiten der Gastgeber, noch seitens der Gäste wurde das vorhandene Potential wirklich ausgeschöpft. Irgendwie schade. Ich glaube, seit Bristol vor ein paar Jahren hab ich nie wieder eine dermaßen gute Stimmung bei einem Millwall Spiel erlebt wie damals. Immerhin konnte diesmal sogar das Spiel überzeugen. Ich war ja relativ sicher, den Ground wieder zur Halbzeit zu verlassen, 'ne Kneipe oder einfach den Strand aufzusuchen. Aber da der Manager diesmal nicht am Start war und der Rest meiner Begleiter wirklich alles bis zum Ende gucken, blieb ich eben auch bis zum Schluss. Und es sollte sich lohnen. Gut, die erste Halbzeit war schon echt ein Fall für den Pub, schossen doch die Hausherren gleich mal zwei Tore und irgendwie schien bereits alles entschieden. In Hälfe Zwei sollte es aber doch noch recht spannend werden. Als hätten beide Mannschaften komplett ausgetauscht, war nun Millwall die spielbestimmende Mannschaft mit gutem Zug zum Tor, während Bournemouth gar nichts mehr auf die Rehe bekam. So schaffte Millwall den verdienten Anschlusstreffer und kurz vor Schluss sogar den Ausgleich. Den Hausherren in der letzten Minute den sicher geglaubten Sieg zu entreißen hat immer Klasse. Der Gästepöbel war nun nochmal gut am feiern. Schade, dass so was nicht das ganze Spiel klappt. Stattdessen kommen wöchentlich neue Videos ins Netz von Fans der unterschiedlichsten Vereine, die sich an den Catering-Ständen betrinken und abfeiern. Finde ich zwar grundsätzlich gut, aber warum klappt das nur hinter den Blöcken?






Mit dem Schlusspfiff zog sich unsere Truppe auch direkt und ohne Komplikationen zurück ins Hotel, um noch etwas Energie für den bevorstehenden Abend im Nachtleben von Bournemouth zu tanken. Dieses war wiederum etwas enttäuschend. Zumindest nach deutschen Maßstäben. Zunächst begann der Abend im ersten Pub recht gut. Ein ziemlich volles Teenie-Weib begann, die vor dem Laden anwesende Türsteher und Bullen mit Küsschen einzudecken, klaute einem Bullen den Helm und als ihr männlicher Begleiter anfing, den Bullen zu unterstellen, dass sie kleine Beulen im Schritt hätten, fing sie an, mit geöffnetem Mund auf die „angeblichen“ Erektionen der Staatsdiener zuzugehen. Anstatt seine Freundin zu belehren, feierte der Typ seine Alte auch noch ab. Solche Nummern scheint es echt nur in Großbritannien zu geben. Schlussendlich landeten wir in so 'ner Art Sports-Bar mit Party Mucke und Dancefloor. Erinnerte eher an Malle. Mein Fall war es nicht, dem Kameraden aus OF schien es auch nicht so zu gefallen. Also hielten wir es wie die Engländer und betranken uns zu zugegebener Maßen sehr humanen Preisen. Als der Abend dann tatsächlich irgendwann an Fahrt aufnahm, die Weiber und Kerle ihre Hemmungen fallen ließen und wir uns mit dem Malle-Niveau abgefunden hatten, war der Tag auch schon gelaufen. Die Befürchtungen, die der Offenbacher noch am Morgen äußerte, sollten sich nun bewahrheiten. Nachdem schon der ganze Tag im Zeichen des „Wealdstone Raiders“ stand und dessen Zitat „ You want some?“ in so ziemlich jedes Gespräch einfloss, nahm unser Freund Jack das ganze etwas zu ernst und griff einem Frechdachs etwas lieblos ins Gesicht. Vor dem Laden wiederholte sich die ganze Prozedur offenbar nochmals und die Herren von der lokalen Exekutive bescherten unserm Freund eine etwas teurere Herberge. Wie sich im Nachhinein herausstellte, war er nur einer von knapp 60 anderen Inhaftierten an diesem Abend. Stolze Zahl für eine Stadt dieser Größe. Für den Rest war der Abend nun leider gelaufen, den weiter zusaufen während einer der unsrigen im Knast sitzt war nun auch irgendwie blöd. Daher Taxi gestoppt und im Hotel noch einen letzten Drink genommen bevor es in die Kiste ging. 



Der relativ zeitige Abgang am Vorabend eröffnete mir direkt neue Möglichkeiten am Sonntagmorgen. Frühes Aufstehen, verhältnismäßig geringe Kopfschmerzen und eine kurze Distanz zum Meer ermöglichten mir doch noch zwei angenehme Stunden am Strand von Bournemouth. Und das Ende November, bei herrlichem Sonnenschein und milden Temperaturen. Angeblich gehört die Stadt zu den beliebtesten Regionen auf der Insel mit direktem Zugang zum Meer. Ich kann es nachvollziehen. Wobei ich hier trotzdem keinen Urlaub machen wollen würde, wenn der Strand voll mit Menschen ist.

Zum Mittag hin ging's für uns schon wieder zurück nach London. Ursprünglich wollten wir etwas früher losfahren und uns noch Tottenham vs. Everton ansehen, die Kosten für die Umbuchung der Zugtickets hätten allerdings den Kosten – Nutzen Faktor bei Weitem überschritten und so zogen wir eben ein paar Stunden und Biere in Bournemouth vor. Unser Knasti wurde auch erst entlassen, als wir bereits in London Waterloo im Pub standen, also blieb uns nichts anderes übrig, als die kommenden 4 Stunden in diversen Gasthäusern zu hausieren, bis der Gute wieder bei uns war. Gehört sich ja so. Entsprechend zügig hatten wir wieder einen kleben. Gegen 21 Uhr hatten wir auch unser Inhaftierten wieder und konnten endlich unser Gemächer in Belvedere beziehen. Nach einer viel zu kurzen Nacht war auch schon wieder Rückflug angesagt und ein amüsantes Wochenende nahm sein Ende. Auf ein baldiges Wiedersehen....







Freitag, 5. September 2014

30.08.2014 SSV Jahn Regensburg vs BSG Energie Cottbus 1:1


    • Samstag Morgens zu einer sehr christlichen Zeit mit Zug ins noch viel christlichere      Regensburg  gestartet
    • erstes Bier um 9:30 zwischen Frankfurt und Würzburg. Ungläubige Blicke entsetzter Großeltern vermitteln mir das Gefühl Abschaum zu sein
    • 11: 25 pünktliche Ankunft in Regensburg. Ca 10 Minuten später stehen 35 weitere Atzen aus der Heimat auf dem Bahnsteig
    • die sonst so unfreundliche bayrischen Viehtreiber vom USK lassen den Pöbel ohne Probleme durch die Stadt zum Stadion ziehen
    • an‘s Stadion grenzt eine Brauerei mit großem Biergarten. Der Pöbel fordert Freibier 
    • Immer mehr Randgestalten aus der Zone akzeptieren das freche Preisniveau und genießen Wetter und Bier
    • Franz fordert einige „Mäusebeenchen“ zur Kontaktaufnahme auf. Mäusebeenchen wenden sich ab. Außer die Kellnerin. Die muss ja
    • Im Stadion ca 3-400 Cottbuser. Zum 90 % in der linken Blockhälfte. König, Luis und der Autor wenden sich ab. Der Mann auf dem Zaun passt nicht jedem
    • Am Bierstand nur alkoholfreies Bier. Frust kommt auf. Franz hat es geahnt und blieb draußen . Neid macht sich breit
    • Fussball wurde auch gespielt. War nicht so schön. Kann mit Mattuschka alles nur besser werden
    • Auf der Gegengrade einige sog. Ultras aus Regensburg mit viel Allez und Forza. Sowie Diffidati und Direttivo. Eine Szene die die Welt nicht braucht. Bitte sterbt
    • Regensburg locht ein, Cottbus auch. Klingt nach Unentschieden
    • Vor den Toren sitz die Sek. SV. Und Franz ( mit Bier). Offensichtlich hatte man uns früher aus dem Stadion erwartet
    • Tschüß gesagt und nach Hause gewackelt. 
    • Schöner Ausflug. Bis demnächst

























Sonntag, 31. August 2014

23.08.2014 Holstein Kiel vs BSG Energie Cottbus 0:1

Das Hamburg Spiel noch immer im Hinterkopf, sollte es für Energie und seinen Anhang nun also nach Kiel gehen. Und euer werter Schreiberling war tatsächlich dabei. Das wird ja immer verrückter hier. Jetzt fährt der Idiot auch noch auswärts! Heimaturlaub macht's möglich. Es war auch mal wieder Zeit. Zumal mich Kiel ohnehin schon immer gereizt hat.

Die lokalen Härtefälle trafen sich zum Teil schon um Mitternacht im Seitensprung ( „Dicke Titten - Kartoffelsalat!“). Hart machen wollt ich eigentlich auch, schlief aber vor der Glotze ein und betrat den Laden dann gut zwei Stunden später. Pardon Jungs. Bin eben alt geworden. Weitere zwei Stunden später saßen ich und ca. 40 andere Jungs auch schon im Zug in Richtung Norden. Bis Berlin lief die Fahrt immerhin ohne Probleme (oho...satte 1 1/2 Stunden) und schon wurde der erste Frechdachs am Ostbahnhof von den Füßen geholt. Überraschenderweise wurde der vermeintliche Übeltäter sogar wieder in die Freiheit entlassen. Der geplante Anschlusszug wurde dennoch verpasst, aber dank enger Taktung konnte die Fahrt dennoch recht zügig fortgeführt werden. Euer Autor zog es trotzdem vor, in Spandau wieder den Zug zu wechseln und bis Kiel mit dem ICE zu fahren. Hatte er sich doch Anfang des Jahres aus beruflichen Gründen eine sehr teure Bahnkarte besorgt und die möchte ja nun irgendwie genutzt werden. Der Plan die WoEnd-Ticket-Fahrer in Kiel mit 'ner Stiege Öttinger zu überraschen, wurde jedoch von der Deutschen Bahn vereitelt. Da will man mal auf die Kacke hauen und hat Verspätung. So stand ich lediglich 10 Min. vor dem Pöbel auf dem Kieler Bahnhof. „Life sucks if your Girlfriend doesn‘t!“

Nach einiger Warterei, kurzer Busfahrt, frechen 11 Euro Eintritt und noch viel frecheren 4 Euro für das erste Stadionbier standen die Boys schon im Kieler Holstein-Stadion. Ich hatte gehofft, noch etwas von der Stadt zu sehen, aber der Zug war spätestens nach der ersten Verspätung abgefahren (im wörtlichen Sinne). Zum Einlaufen der Gladiatoren zeigte der Ost-Pöbel einige Fahnen und Doppelhalter. Was die paar Mannen hinter dem „Supside Kiel“-Banner machten hab ich ehrlich gesagt nicht gesehen. Gehört hab ich den Haufen aber auch nicht. Und das trotz Überdachung. Allerdings sollten wir uns da vermutlich auch nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, bombastisch war die Unterstützung seitens der etwa 3-400 Gäste nämlich auch nicht. Da waren selbst die vier Stadionverbotler vor dem Eingang lauter. Ich war mir vor dieser Auswärtsfahrt offensichtlich nicht darüber im Klaren, in welch' desolatem Zustand die Szene ist. Immerhin hatte ich einige gute Freunde an meiner Seite (und leider auch einige vor den Toren), mit denen man das Spiel entspannt und mit diversen Pöbeleinlagen verfolgen konnte. Insbesondere in der ersten Halbzeit hätte es zumindest einigen Grund dazu gegeben. Wirklich ins Spiel wollte Energie erst mal nicht kommen. Also ich meine es so gesehen zu haben.

In der Halbzeitpause gab es in der Kabine scheinbar ein kleine Ansage, denn die Mannschaft, die nun in Aktion trat, erinnerte schon eher an die Kampfschweine vom Montag. Und wieder einmal sollte es Manuel Zeitz sein, der Energie in Führung und zum Sieg schoss. Dummerweise stand ich mal wieder wo ich hingehöre...am Bierstand, aber es war ja für einen guten Zweck. Mit dem Sieg in der Tasche bestiegen einige Sorben den Zaun und kletterten zum Teil auch in den Innenraum, um die Mannschaft zu feiern. Zu Überraschung einiger Herren interessierte sich der Ordnerdienst in keinster Weise dafür und blieb in sicherer Entfernung vor dem Block stehen und passte nur auf, dass sich keiner auf dem Feld breit machte. Generell waren die Ordner locker drauf. Die SVler vor dem Stadion durften erstaunlich nahe ans bzw. sogar ein ganz kleines Stück ins Stadion. Den Vogel schoss laut Aussagen der Stadionverbotler ein Ordner ab, der sich von den Jungs ein paar „Energie Hooligans“ Sticker erschnorrte und damit die Aufkleber der lokalen Bande im Eingangsbereich überklebte. Weltklasse!

Kieler sah man nach dem Spiel nicht wirklich. Daher ließ sich der Pöbel recht flott von den Cops zum Bahnhof chauffieren. Auch zum Thema Polizei muss man an dieser Stelle mal was positives loswerden. Zwar versuchte irgendein Idiot ein paar Leute bei den Bullen zu verpfeifen nach dem er ( so hörte ich es nur ) für ein sein freches Verhalten im Block zur Rechenschaft gezogen wurde, aber auch in dieser Situation blieben die Herren der Polizei relativ fair und klärten die Sache ruhig. Riesen Polizeitransporte wie wir es aus der Vergangenheit kennen gab es heute ebenfalls keine. Lediglich von Lübeck nach Kiel und innerhalb der Stadt nahm die Exikutive unsere Gesellschaft in ihre Obhut. Ansonsten konnten sich die Herren Schwerbrecher ziemlich frei bewegen. Dummerweise wussten ein paar, dem Eindruck nach, aus dem Ausland zugezogene Jünglinge nichts von der neugewonnenen Freiheiten dieser weltoffenen Reisegesellschaft. In der Hamburger U-Bahn hauten die Herren ziemlich auf die Kacke und meinten einen der unsrigen beschimpfen zu müssen. Da die Jungs ihre Beleidigungen offenbar stets mit einem unverständlichen Akzent aussprachen, versuchte der Cottbuser Logopäde angeblich ihm mit einem Klapps auf den Sender die Sprachstörung auszutreiben. Wie es der Zufall so will hatten die beiden Herren gar nichts für diese Art der Heilkunde übrig und zogen dem Doktor einen Schlagring über den Kürbis und wollten die Praxis ohne eine Überweisung verlassen. Allerdings hatten die restlichen Assitenzärzte in der U-Bahn ein ziemliches Problem mit der Art wie sich die anatolischen Patienten bei unserm Doktor für seine Behandlung bedankten und versuchten sie dafür zu rügen. Ein wilder „Streit“ an der Station Jungfernstieg war die Folge. Die Anzahl an Protagonisten aus CB, Hilfssheriffs der Hamburger Verkehrsbetriebe, Bullen und „Zugezogenen“ war ziemlich unüberschaubar. Spielt aber auch keine Rolle. Dem übrigen Publikum schien das alles egal zu sein. Gehört in HH offenbar zum Alltag ( O-Ton Dialog zwischen Security und Polizei: „ Was war los? - Ach, wieder mal Stress mit den Kanaken“). Ich will mir kein großes Urteil zu den Zuständen in HH bilden, aber es ist schon etwas bedenklich wenn Leute ( seien sie Deutsch oder nicht) durch die Gegend laufen, Stress provozieren , dann mit Waffen antworten und das von der Gesellschaft bzw den Sicherheistorganen als „normal“ hingenommen wird.

Meine schlechte Gestallt wählte wieder den Schnellzug nach Berlin um dort noch ein paar Bierchen mit dem „Manager“ zu nehmen, bevor der völlig erschöpfte Wochenendticket Haufen Berlin kreuzte und ich mich wieder dazu gesellte. Man muss ja den Schein einer gemeinsamen An-und Abreise wahren. Von weiteren Vorkomnissen blieben die Jungs Gott sei Dank verschont. Hätte bei der Durchreise von MeckPomm sicher anders enden können.

Einmal mehr möchte ich mich bei allen Beteiligten für diesen gelungenen Ausflug bedanken. Für die Entfernung, den Gegner und den moderaten Zugverbindung und Kosten war die Beteiligung eigentlich unter aller Sau, aber manchmal reicht auch einfach ein kleiner guter Kern um etwas Spaß zu haben. Es wäre sicher wünschenwert wenn wieder mehr Jungs meiner Generartion Samstag Morgens den Wecker stellen und einfach die alten Zeiten etwas wiederbeleben könnten. Ich für meinen Teil habe in jedem Fall sehr viele Gesichter vermisst von denen ich eigentlich erwartet hätte das sie mit dabei sind. Einen riesen Respekt geht ausserdem an unsere Stadionverbotler, insbesondere an die Hardcore Atze aus Ströbitz. Sie wissen das sie vor dem Stadion bleiben müssen und nehmen die Reise und die Kosten trotzdem immer wieder auf sich um ihrem Verein und ihren Jungs immer nahe zu sein ( oder einfach um aufzupassen das der Nachwuchs nicht schon wiede scheisse baut). Da kann sich manch einer der in CB wohnt und nicht fährt eine dicke Scheibe abschneiden. Meine Annerkennung habt ihr! Irgendwann kommt auch eure Zeit wieder...




Fotos wurden geklaut von:  Ultima Raka

Freitag, 22. August 2014

18.08.2014 BSG Energie Cottbus vs Hamburger Sport AG 3:6

Wer hätte so etwas gedacht. Ein Bericht zu einem Fußballspiel....in diesem Blog. Das gab es tatsächlich schon lang nicht mehr. Manchmal hat eben doch einfach keine Lust über jeden Grottenkick etwas zu schreiben. Das Attribut „Grottenkick“ trifft hingegen zur folgenden Partie keineswegs zu. Für mich war es das erste Energie-Spiel diese Saison und da ich die vergangene noch irgendwie im Hinterkopf hatte, wurde auch nicht sonderlich viel erwartet, wenn der Bundesligist aus Hamburg sich im Pokal an unserer Elf zu schaffen macht.

Nach ein paar Bierchen in der Stadt und am Stadion ging's für uns ohne großartige Vorfälle in den Block. Im Normalfall sitze ich faule Sau ja mittlerweile wieder, aber kurioserweise hatte ich doch etwas Bock auf auf die Nordwand. Spätestens beim ersten Gang zum Bierstand war mir jedoch schnell wieder klar, warum ich normalerweise sitze. Ich muss schnell an mein Bier kommen. Verdammt bin ich verwöhnt. 

Wie dem auch sei. Zum Anpfiff zündelten die Gäste ein wenig mit Bengalos und diversen Rauchfackeln rum. Ich war eigentlich im Glauben, dass die Hamburger Szene ihre AG gar nicht mehr unterstützt, insofern war ich umso überraschter, als die Herren hinter dem „Poptown“ (?) Banner sich über unsere Stadionordnung hinweg setzten. Was die Heimseite zeigte, kann ich euch aufgrund der Perspektive nicht wirklich erzählen. Ich meine aber, ebenfalls etwas roten Rauch gesehen zu haben. Na sowas aber auch......Buuuuuhhhhhhhh! Ansonsten gab es so würde ich es sagen, keine optischen Highlights mehr und der Fokus konnte auf den Platz gerichtet werden. 

Aufmerksame Leser werden ja registriert haben, dass ich mein Hauptaugenmerk im Normalfall auf die Sauferei und die Dinge, die sich abseits des Platzes abspielen, richte. Der starke Auftritt unserer Elf machte allerdings mal richtig Spaß beim zugucken. Schon in der 10. Minute ließ Manuel Zeitz durch einen verwandelten Elfmeter den überwiegenden Teil der ca .16000 Zuschauer jubeln und vom Weiterkommen träumen. 60 weitere Minuten sollten es dauern bis die Hamburger AG ausgleichen konnte und das Spiel in die Verlängerung ging. Davon bin ich ja nun gar kein Freund. Vor allem wenn die Blase drückt und gleichzeitig eine gewisse Trockenheit den Mundraum einnimmt. Aber hey...evtl. wird hier ja Geschichte geschrieben. Es dauerte nicht lang und der Ball lag schon wieder im Tor. Leider im falschen. Irgendwie will man in solchen Momenten nur noch weg. Energie gelang jedoch doch noch der Ausgleich und der Block war am toben. Herrlich. Das hab ich in der Form auch schon lang nicht mehr erlebt. Wie auch am Bierstand?! Mit viel Kampf retteten die Roten den Ausgleich bis über die Verlängerung. Elfmeterschießen! Aber gut, was wollen wir da nun groß herum lamentieren. Wir haben das Ding verloren! Unabhängig davon kann man als Cottbuser unheimlich stolz auf diese Mannschaft sein. Hätte die Gurkentruppe der vergangenen Saison nur ansatzweise soviel Kampfgeist gezeigt, wären wir wohl nicht abgestiegen. Aber das sind nur Vermutungen. Bleibt zu hoffen, dass dieser Kampfgeist über die gesamte Saison weiter brennt! 

Für mich und diverse andere „Biersommeliers“ ging es zur Frustbewältigung auf ein paar Hülsen in die Cottbuser Innenstadt, um am nächsten Morgen mit wiederholt groben Kopfschmerzen aus der Koje zu kriechen. 

Auf nach Kiel!

Freitag, 28. Februar 2014

20.02.2014 FC Porto vs SG Eintracht Frankfurt 2:2

Beim erblicken dieses Berichts wird sich vermutlich der ein oder andere treue Leser meiner Zeilen verwundert die Augen reiben. „Was macht denn der Idiot nun auch noch bei den Frankfurtern?“, fragt sich bestimmt nicht nur mein Offenbacher Zigeuner-Kumpel. Nur weiß zumindest dieser natürlich darüber Bescheid, dass meine Wenigkeit schon seit ca. 14 Jahren mit der Eintracht aus Frankfurt „fremdgeht“. Bedingt durch Beruf und damit verbundenen Wohnortwechseln wurde die SGE mal mehr und mal weniger besucht. Gerade um 2002 bis 2006 wurde alles daran gelegt, neben Energie-Spielen soviel wie möglich Frankfurt „mitzunehmen“. Selbstverständlich entstanden über die Jahre einige Bekannt- und Freundschaften in die Frankfurter Szene. In den vergangenen Jahren ließen die Besuche jedoch mehr und mehr nach. Man wird eben älter und ich kann ja auch nicht überall sein. Die Teilnahme der Eintracht am Europapokal war daher Grund genug, um meiner alten „Affaire“ wieder einen Besuch abzustatten und Kumpels zu treffen, mit denen ich schon geraume Zeit keinen Schoppen mehr genommen habe. Selbstverständlich Auswärts. Ich wäre eigentlich schon gern in der Gruppenphase mitgeflogen, aber wie das manchmal so ist mit der lieben Zeit und dem Geld musste ich immer wieder abwinken und hoffen, dass die Adler weiterkommen. Mit dem Los „FC Porto“ passten dann auch endlich mal alle Rahmenbedingungen. Flug und Hotel wurden direkt gebucht und meine Freunde in FFM auf 'ne Karte angesetzt.
Nach langen Wochen des Wartens konnte dann am Vortag der Begegnung der/die Flieger in Richtung Porto bestiegen werden. Nach einem etwas längeren Zwischenstopp in Zürich und insgesamt vier Stunden Flug, durfte mich Portugals zweitgrößte Stadt in der Abenddämmerung dann auch endlich begrüßen. Kurze Orientierungsphase, Metro bestiegen, Hotel gesucht und noch schneller gefunden. Etwas frisch gemacht und Kontaktaufnahme zu „meinen“ Gefährten für die kommenden Stunden und den Donnerstag. Zum Thema Orientierung und ÖPNV in der Stadt geht der Daumen an dieser Stelle übrigens das erste Mal nach oben für die Metropole im Norden Portugals. Ich hab mich da recht schnell zurechtgefunden und auch bei der Metro gibt’s nicht viel zu meckern. Ziemlich übersichtliches Netz haben die Herren.
Nahrungsaufnahme abgehakt und schon wurde die erste Pinte des Abends angesteuert. In einer recht nettem Restaurant konnte ich dann auch endlich die ersten Frankfurter begrüßen. Unter ihnen natürlich auch einer meiner Lieblingshessen. Nennen wir ihn einfach „ BuKaKKe Simon“. Nach einigen „Super Bock“ und zwei Kneipen später standen wir auch schon wieder in 'ner Bar, die fest in Frankfurter Hand war. Die deutschen Schlager, diverse Böhse Onkelz-Klassiker und ein halbnackter Mann hinter dem DJ Pult ließen dann auch die Vermutung zu, dass der DJ kein Portugiese war. So ging das dann noch eine ganze Weile, bis gegen 4 Uhr morgens der Weg ins Hotel angetreten wurde. Dank „Herrn BuKaKKe“ wussten die Einheimischen spätestens jetzt, dass „German Sex Tourists“ in der Stadt waren. Herrlicher Abend!

Der nächste Morgen wurde dann wie erwartet eher ein „später Vormittag“. Zu laut war das Hämmern in meinem Kopf, aber was soll's... Europapokal! Raus, etwas die Stadt ansehen und dann die hessischen Härtefälle schnell wiederfinden. Beim Betreten der Straße hätte ich am liebsten direkt wieder die Kneipe angesteuert. Regnete es doch den ganzen Vormittag regelrecht Bindfäden. So hat ich mir das nicht vorgestellt. Trotzdem hab ich mich dann mal in Richtung des Douros (das ist dieser blöde Fluss, der da lang fließt und im Meer mündet, ist ja alles um die Ecke) bewegt bzw. auf die „Ponte Dom Luis“. Einer Brücke, die ihres Zeichens von einem Schüler des berühmten Gustave Eiffel entworfen wurde und die Porto mit Vila Nova de Gaia verbindet. Auf dem Weg dort hin den Bahnhof „Sao Bento“ passiert und besucht (war nicht schwer, mein Hotel war geschätzte 10 Meter daneben) und über die wundervollen Bilder in der Vorhalle gestaunt. Nennt man wohl „Azulejo-Bilder“. Für mich sah das wie Mosaik aus. Wahrscheinlich steckt das sogar hinter diesem komischen Namen. Besagte Bilder zeigen ihrerseits Szenen aus dem Alltagsleben und der Geschichte des Landes. Für mehr Informationen bedient ihr einfach Wikipedia. Den Weg zur berühmten Kathedrale von Porto hab ich mir hingegen gespart. Konnte ich ja von weitem sehen und überhaupt standen überall große und kleine Gotteshäuser, geschmückt mit „Azulejos“ (kann man auch googeln), in der Stadt herum. Mit einer riesigen Tasse Espresso (wer brauch schon Koks, wenn er so eine Dosis Koffein bekommt) wurde der Rundgang im Regen nach einer knappen Stunde auch ad acta gelegt. Da war ja noch dieses Hämmern im Kopf.


Nach dem ganzen Kulturquatsch war's auch wieder Zeit für ein paar Flaschen Super Bock. Also die Herren vom Vorabend angerufen und gefragt, wo sie denn stecken. Im Grunde war's 'ne blöde Frage... Es war kurz vor 12 Uhr und wo sollten die Herren sonst sein als in der Kneipe neben ihrem Hotel. Dort trafen dann auch nach und nach immer mehr Leute aus dem Umfeld der Binding Szene ein, die erst am Morgen in Porto landeten. Nach etwas Geplauder sollte es nun doch mal in Richtung der Uferpromenade gehen. Dort wiederum sammelte sich der Frankfurter Pöbel. Da die Stadt eine einzige Hügellandschaft ist, zu offenbar 90 % aus Kopfsteinpflaster besteht und es den ganzen Vormittag geregnet hatte, fühlte ich mich beim „Abgang“ zum Douro hin und wieder wie Michael Schumacher in den französischen Alpen. So 'ne Altstadt hat auch Schattenseiten! Nebenbei fielen mir immer wieder die vielen leerstehenden Gebäude in der Stadt auf. Hier und da war wenigstens mal ein Geschäft drin, anderswo waren ziemlich schicke Gebäude menschenleer und vom Verfall bedroht. Kann mir kaum vorstellen, dass bei uns solche Immobilien in der Lage ungenutzt wären. Allerdings scheinen die Mieten für die Objekte tatsächlich sehr hoch zu sein, weshalb sich die Portugiesen lieber etwas außerhalb der Stadt niederlassen. So sagt es zumindest das Internet. Ich hätte es einfach auf die Wirtschaftskrise geschoben. Was aber sich nicht sooo falsch ist.  

Angekommen am Douro war schon gut was los. Hessen wohin das Auge reicht, überall in den kleinen Bars und Cafés saßen, tranken und sangen Frankfurter. Schon sehr geil. Weniger geil fand ich die überproportionale Verbreitung von Jogginghosen im Frankfurter Anhang. Mit Jeans scheinen die Shops im Raum Frankfurt zumindest relativ wenig Geld zu machen. Wegen mir sollen die Leute rumrennen wie sie möchten, aber den besagten Kleidungsstil erwarte ich eher von polnischen „No Future“-Kids und nicht von erwachsenen Männern, die so auch noch in Flugzeuge steigen. Frankfurter Schule eben. Etwas abseits des ganzen Trubels hatte eine Vorhut bereits eine kleine Bar namens „Peters“ im Obergeschoss besetzt. Das Ding war definitiv die beste Wahl, die sie treffen konnten. Klein, gemütlich, billig und mit unheimlich netten Inhabern. So wurde dann dort der Nachmittag bei allerhand Bier und Wein verquatscht, bis sich der Marsch der Frankfurter in Bewegung setzte. Ich meine, es war gegen 17 Uhr. Anstoß war kurz nach 20 Uhr. Für unsere durstige und mittlerweile recht gesellige Runde war dies aber keine Option. Also weiter trinken. Gegen 19:30 bestiegen wir dann aber doch mal ein Taxi, kostet ja alles nüscht hier. Unsere Entscheidung, in der Bar zu bleiben, erwies sich beim Blick auf die Eingänge als absolut richtig. Totales Chaos und viel zu wenig Eingänge für die diese Masse an Menschen. Zehn Minuten nach Anstoß standen noch immer hunderte vor den Toren, umrundet von einer mehr oder weniger netten Polizeikette. Offenbar gab's zuvor schon Tumulte. Als wir uns gerade eine neue Bar suchen wollten bis das Chaos beseitigt ist, fanden wir einen weiteren Eingang, wo man ohne Probleme ins Stadion kam. Wirklich relevant wurden die Tickets ohnehin erst an den komischen Drehkreuzen innerhalb des Stadions. Also wieder völlig unnütz der ganze Aufstand. Aber das weeste eben auch erst hinterher.
Die Blöcke hinter dem Tor waren, nach meinem Empfinden, ziemlich voll... wenn nicht sogar zu voll. Bullen und Ordner haben einfach alle Deutschen in den eigentlichen Gästeblock gestopft. Obwohl viele, wegen der Kartenknappheit, Tickets für andere Sektoren hatten. Überhaupt gab's es offiziell wohl nur ca. 4000 ( oder 4500 ?) Tickets für Frankfurt. Was ca. 3000 andere nicht davon abhielt, trotzdem zu fliegen und ihr Glück vor Ort zu suchen. Mit Erfolg wie man sah. Der FC Porto war da aber nicht immer so kooperativ wie man hörte, daher wurden immer mal wieder Einheimische „angeworben“. Bis auch das durchschaut wurde und nur noch Karten an Leute mit Mitgliedsausweis verdonnert wurden. Wieso, weshalb, warum wissen sicher nur die Verantwortlichen selbst. Entweder haben die Herren zu viel Kohle oder Schiss. Ich hab jedoch nie echte Aggression an dem Tag wahrnehmen können. Alles in Allem also ein riesiger Frankfurter Haufen. Bis wir dann endlich „unsere“ Plätze eingenommen hatten, waren bereits 20 Minuten gespielt. Was wir dann noch in der Halbzeit sehen konnten, war ein sehr chancenreiches Spiel für beide Seiten. Wobei Porto bis dato doch spielbestimmend war und dies mit dem Treffer kurz vor der Pause auch bewies. Auf den Rängen sah die Sache etwas anders aus. Die Hausherren nahm ich im Grunde nie war. Lag evtl. an meinem Standort inmitten ziemlich lauter Gäste. Aber ich schätze, da war wirklich nicht viel los. Wie auch im Rest des Stadions. 30000 Zuschauer waren es offiziell. Ich würde sagen, es waren deutlich weniger. Erinnerte mich irgendwie an Stuttgart. Da ist das Stadion bei EC Spielen ja auch recht häufig schlecht bis sehr schlecht gefüllt. Ob das nun am Gegner oder ebenfalls mit knappen Kassen zu tun hat, wissen nur die Portugiesen. Ich denke von allem ein bisschen.


Von FFM kamen insbesondere die Wechselgesänge der beiden Blöcke ziemlich gut rüber, das schaukelte sich immer mehr nach oben. Wobei der Sektor mit dem höheren Anteil an „Normalos“ immer wieder einen drauf setzte. Speziell auf den Videos kommt das sehr gut rüber. An der guten Stimmung änderte auch ein zweiter Treffer der Portugiesen nichts und als man gerade schon wieder mit dem Gedanken spielte, eine Örtlichkeit mit Zapfhahn aufzusuchen, gab es auf der Anzeigetafel eine Veränderung zu Gunsten der Gäste. Na dann bleiben wa doch noch hier, da scheint noch was zu gehen. Und so war's auch. Keine sechs Minuten später... Ausgleich in der 77.Minute! Absolut Fett. Wer hätte das Gedacht. Auf der Anzeigetafel sollte sich nun auch bis zum Spielende nichts mehr verändern und der Gästemob in purer Ekstase. Soll es mit etwas Glück wirklich nach Neapel gehen?! Vom Anhang Portos war nun nicht mal mehr Handbewegungen auszumachen. Stattdessen entdeckte ich kurz vor Spielende, dass ich auf unserer Seite des Stadions in der gegenüberliegenden Ecke eine weitere Ultra-Truppe Portos befand. Zur Kenntnis hab ich die aber auch nur durch einen kleinen Wechselgesang mit ihrer anderen Bande hinter'm Tor genommen. Das wohl einzige „akustische“Lebenszeichen, dass ich persönlich von Seiten Portos wahrgenommen habe.

Für unsere Bande ging's erstmal ganz schnell raus. Herr BuKaKKe hatte Durst und der Rest ebenfalls. Glaub' solang haben wir während unseres Aufenthalts nie auf dem Trockenen gesessen. An der angrenzenden Metro-Station hatten sich indes die Herren der örtlichen Verkehrsbetriebe vorgenommen, die deutschen Kühe nochmal richtig zu melken. Bestanden die Herren doch wirklich darauf, dass sich jeder ein Ticket kauft. Ganz schlechte Idee bei ca. 7000 Gästen, die schon vor dem Spiel etwas angefressen waren und wenn dann auch noch zwei von vier Automaten defekt sind. Keine Ahnung, ob die Jungs das noch durchgezogen haben. als wirklich alle draußen vor den Toren standen. Kann ich mir fast nicht vorstellen. Wir gehörten dennoch zu den Idioten, die noch zahlen mussten, gehörten aber dafür zu den ersten in der Pinte vom Vortag. Bei erneuten Singsang, viel Bier und „BuKaKKe Wellen“ wurde noch gut gezecht und der Tag später in einer andere Kneipe beendet. Zumindest für mich. Musste ja am Freitag halbwegs fit wieder zum Flughafen.
Im Großen und Ganzen ein sehr geiler Ausflug in eine wunderschöne Stadt, in der ich endlich mal viele Freunde und Bekannte wiedertreffen durfte. Letzteres hat mich fast mehr gefreut. Hab ich mich doch unter den besagten Herren immer wohl und willkommen gefühlt. Macht einfach Spaß. Dafür dass ich die Touren nach Israel und Zypern verpasst habe, werde ich mir wohl noch ewig in den Arsch beißen. Aber irgendwo muss man eben immer Abstriche machen. Leider war der Trip nach Portugal das letzte Abenteuer für die Frankfurter im Europapokal, denn in dem Moment, in dem ich diese Zeilen endlich zu Ende gebracht habe, steht fest, dass sie raus sind aus dem Wettbewerb. Trotz allem ziehe ich den Hut vor der Leistung der Mannschaft (gerade nach ihrem letzten Spiel gegen Porto) und ihrem Anhang. Da kann man nur neidisch werden. Denn in den nächsten 1-2 Jahren wird das wohl nichts mit Energie in Europa. Aber in drei Jahren greifen wir an... und wenn es nur die Babelsberger sind.

Weitere Fotos und Videos vom Spiel findet ihr hier:

Ultras Tifo.net
Porto vs Frankfurt @ youtube
Ultras Frankfurt