Montag, 5. Dezember 2011

26.11.2011 Crystal Palace vs Millwall FC 0:0




Nach dem letzten Besuch gegen West Ham sollte es ursprünglich wieder zu einem ordentlichen Auswärtskick nach Leeds oder Hull gehen, leider musste man etwas umdisponieren und so wurde eben 'ne Mühle nach London zum Spiel bei Palace gebucht, war ich ja schließlich auch noch nie.

Wie so oft, wenn meiner einer was vor hat, war erst mal etwas Zittern angesagt, denn Palace beschränkte das Kontingent für Millwall ziemlich mächtig und machte das Spiel nur für Dauerkarteninhaber zugänglich. Einmal mehr wurde Freund Simon aktiv und gondelte 2-3 mal zu Palace, um für uns um Tickets zu betteln und einmal mehr gilt ihm mein Dank…er hat es nämlich geschafft. Parallel wurde dieser Pissverein mehrmals per Email kontaktiert, diese schafften es dann auch 3 Stunden vor Anpfiff(!) endlich zu antworten…wie gesagt: Pissverein!

Freitag Abends wurde dann also, „etwas verspätet“, in München eine dieser Flugbüchsen aus Luton bestiegen und kurz nach Mitternacht konnte auch schon wieder englischer Boden betreten werden (habe im übrigen nie so billig Bier an einem deutschen Flughafen getrunken wie in München, Daumen hoch!). Am folgenden Morgen vertrieb man sich mit den bekannten Gesichtern mit den Dingen, die man am besten kann, trinken. Kurz vor unser Abfahrt am New Cross Gate stand auf einmal, eine nicht ganz so attraktive Madame vor uns und wollte, dass wir ihr ins Mikro erzählen, wer wir sind und was wir gerne trinken. Als sich euer werter Schreiber dann als „Harry Roberts“ vorstellte, hielten sich die Herren um mich herum die Bäuche und Madame wusste nicht warum. Ihr Chef wird erstaunt sein, wen sie da am Mirko hatte und vor allem, dass dieser wieder auf freiem Fuß ist.



Nach dem die Zeit mit allerlei dussligen Gequassel verschwendet wurde, hieß es dann auch mal den Weg zum Selhurst Park anzutreten. An der Norwood Junction war das Bild dann auch geprägt durch die Jungs mit den gelben Trikots…da wollte man wohl nichts anbrennen lassen. Auf dem Weg passierte dann auch nichts, hatte auch nüschts erwartet. Durch die blöde Kartenpolitik von PalARSE musste ich und mein Begleiter dann auch das allererste mal außerhalb des Millwall Blocks sitzen, nicht optimal aber mit gutem Blick auf die „Ultras“ vom Gastgeber. „Wie? Ultras in England?“ Ja! Aber besonders ernst genommen werden diese nicht wirklich…zumindest nicht vom Millwall Anhang. Im Grunde belächeln gerade die etwas Älteren diese „Ultrabewegung“, wenn nicht sogar etwas Abscheu im Spiel ist. Ich kann mir ehrlich gesagt auch nicht vorstellen, dass sich sowas auf der Insel etablieren wird. Und im Grunde finde ich es auch scheiße, das ist England und hat dort nichts verloren, ich bin froh, wenn ich hin und wieder Vereine sehe, bei denen nicht eine „kleine“ Gruppe bestimmt was gesungen wird und mit ihrem Einheitslook glänzt. Aber um fair zu sein, sie gaben sich wirklich mühe…ca. 50 Mann, die ihren Bereich des Blocks auch öfter zum singen animieren konnten und den ein oder andern rhythmischen Song auf den Lippen hatten. „The Pride of South London“ werden sie dennoch nie sein, Scheiß Club!

Den Gästeanhang konnte man recht selten hören, leider…evtl. lag es auch an unseren Plätzen, denn zwischen singenden Palace Leuten hört man eben nichts. Trotzdem konnte man die „Lions“ einmal gut abfeiern sehen als der Gastgeber einen Elfmeter verschoss, sehr geiles Bild, als die ganzen Arme durch die Luft geschwungen und die bekannten Gesten in Richtung des Heimanhangs gemacht wurden. Spielerisch war heute nicht viel los, soweit ich mich erinnere war Palace die etwas bessere Mannschaft und hatte diverse Torchancen, aber wie das 0:0 beweist blieben auch sie erfolglos. Millwall hätte jeden Punkt bitter nötig, wenn man nicht wieder in der 3. Liga landen möchte…die Zeit wird zeigen, wie sich das alles noch entwickelt.



Auch nach dem Spiel blieb es ziemlich ruhig, Old Bill wachte auf den Polizeiponys darüber, dass sich die beiden Fangruppen nicht vermischten und ich meine: das war auch besser so für die Gastgeber. Später wurde wie so oft an der London Bridge einiges an flüssigen Gold vernichtet und einfach das Leben genossen, ich könnte dort einfach jeden Tag stehen und alle englischen Biere durch trinken.
Am Tag darauf gings, um auch mal etwas kulturelles zu machen, ins Imperial War Museum. Wer etwas Zeit mitbringt, sollte sich auf jeden Fall mal dort hinein bewegen, der Eintritt ist auch kostenlos, also verprasst man kein Geld, was man wiederum sinnvoll in den Pubs anlegen kann.

Wie immer 'ne geile Tour und auch hier nochmals Danke an das Ehepaar N., welches mir einmal mehr Obdach und 'nen leckeres Essen bot.

Samstag, 12. November 2011

Hart aber haarig - Millwall Old School Doku

Komische Frisuren und Hosen mit Schlag, so wirklich kann ich mich nicht festlegen, ob ich glücklich oder traurig sein soll, dass ich die frühen 80er nicht miterleben durfte. Zu den modischen Glanzzeiten gehörten diese nämlich scheinbar nicht. Nichtsdestotrotz steckten in diesen Klamotten harte Kerle aus einer harten Gegend. Diese Reportage über eine der bekanntesten Millwall „Firms“ aus dem Jahre 1977 gibt einen kleinen Eindruck darüber, wie es damals so in England bzw. dem Londoner Süden zuging und hat sicher auch wesentlich am Ruf des Millwall Football Club und seinem Anhang mitgewirkt…







Donnerstag, 22. September 2011

17.09.2011 Millwall FC vs West Ham United 0:0



„Außer Spesen nix gewesen“ bringt wohl alles auf den Punkt was vergangenen Samstag in Südlondon passierte bzw. nicht passierte. Es war wie so oft, der große Tag rückte näher und näher, die Vorfreude stieg ins unermessliche auf eines der bekanntesten Derbys Europas… Millwall gegen die Taliban aus dem Londoner East End. Da Old Bill das Spiel verlegte, war im Vorhinein fast so sicher wie der pädophile Pfarrer in der katholischen Kirche. Jedoch hielt sich das in Grenzen und somit hieß es Anpfiff Samstagmittag um 12:30Uhr. Es gibt’s definitiv schlimmere Zeiten.

So wurde Freitagabend wieder das Flugzeug bestiegen, ehe man sich zu späterer Stunde noch mit diversen anderen „Foreigners“ und engl.Freunden rund um London Bridge auf ein paar Bier traf. Selbes Spiel dann am Samstagmorgen. Aufgrund der frühen Anstosszeit hieß es einmal mehr auf „Pegel bleiben“ und weiter machen. Gerüchten zufolge gab es an der ein oder anderen Station südlich der Themse größere Ansammlungen von jungen und alten Leuten, die mit den Gästen ein paar Rezepte für indische Gerichte austauschen wollten. Soweit mir bekannt, gab es aber wohl keine „Massenkoch Veranstaltung“… Circa 60 min vor dem Kick Off begab sich unsere kleine Ausländerbande dann auch mal zum Stadion, um noch viel mehr Ausländer zu sehen, es schien, als wären mehr Hopper da als Auswärtsfans. Zwar bin auch ich bzw. die Truppe, mit der ich unterwegs war, nur miese kleine „Foreigners“ , aber immerhin waren alle, bis auf ein paar Ausnahmen, Leute, die dem Millwall Football Club schon etwas länger folgen bzw. schon einige Spiele gesehen haben und daher ein wenig angepisst waren von den ganzen Hoppern, die sich zum Teil wie die Axt im Walde benahmen, überall laut Deutsch laberten und sich über die schlechte Stimmung auskotzten etc. Es gibt immer einen ersten Besuch, bei manchen folgen weitere…bei anderen nicht. Aber mit diesem Gehabe schafft man sich zumindest keine gute Basis, weder in London noch sonstwo.


Dennoch, in gewisser Art und Weise hatten sie recht. Trotz (oder gerade?) des ausverkauften Hauses war die Stimmung nicht wirklich bombig, wobei die Turbanträger definitiv die größte Enttäuschung dieses Tages darstellten. Schlecht, schlechter…West Ham! Und das ist / war nicht nur meine Einschätzung. Über das Spiel möchte ich erst gar nicht sprechen, seht euch den Endstand an, dann sollte klar sein, dass gute Unterhaltung anders aussieht.



Wie so oft bei großen Spielen lief auch nach dem Spiel gar nichts, um ehrlich zu sein habe ich auch nicht wirklich mit etwas gerechnet, daher waren meine Erwartungen dementsprechend gering. Aber geht’s denn wirklich darum? Nicht wirklich. Was zählt ist hier zu sein, mit seinen Freunden, die genau so einen Dachschaden haben wie man selbst, gerne mal einen trinken, Blödsinn quatschen, das Leben genießen und die "Liebe" zu diesem Spiel und insbesondere zu diesem Verein teilen.

Mittwoch, 14. September 2011

11.09.2011 Birmingham City vs Millwall FC 3:0



London Euston Station – Sonntag Morgens um 9:40 Uhr. Nach nach einer durchzechten Nacht stehen wir mit etwa 100 anderen Abhängigen des britischen Verkerhrsnetzes vor den Anzeigen und warten darauf, dass uns diese endlich sagt, auf welches Gleis wir gehen sollen, um endlich den Zug Richtung Birmingham zu besteigen. 9:41Uhr...Peng: Gleis 14 (oder 15?). Als hätte sich gerade einer der vielen Turbanträger hinter uns in die Luft gesprengt, stürmt die Masse zum Gleis…Schließlich war ja in neun Minuten Abfahrt. Knapp 100 Minuten später…Endstation Birmingham New Street.

Da sind wir also, in der zweitgrößten Stadt der Insel und gespannt darauf, was sich hier heute so ereignen wird, und meine Wenigkeit speziell auf die Stadt selbst. Also ab ins Taxi und los zum Stadion. Zu Gute kam diesem Loch heute, dass die Sonne positiv gelaunt war und versuchte, Birmingham in ein schönes Licht zu setzen…es gelang ihr nicht. Gebäude, die Älter als 100 Jahre waren, konnte ich an einer Hand abzählen; ich weiß nicht, wie es in der anderen Richtung aussieht, aber das sah alles nicht so aus , als müsste ich hier mal Urlaub machen. Kurz vor dem Stadion wurde allerdings ein ernstzunehmender Birmingham Haufen gesichtet bzw. passiert. Da sich der ein oder andere ein wenig vermummte, war anzunehmen, dass sie den Weg mit dem eigentlichen Zug-Mob kreuzen wollten…man weiß es nicht. Am Stadion wurde ich dann auch das erste Mal überhaupt in England abgetastet, so wirklich wissen, was ich in meinen vollen Taschen hatte, wollte der Vogel allerdings nicht…also irgendwie geschenkt das ganze. Aufgrund des frühen Kick-Offs dann „nur“ ca 900 bis 1000 Millwalls im Gästeblock, wobei das immer noch mehr ist als der „Shitty“ im Januar, an einem Samstagnachmittag zum „Den“ gebracht hat. Mit dem Anpfiff dann auch recht gute Stimmung im Gästebereich, was sich allerdings im Verlauf des Spiels legte und einmal mehr mit dem Spielverlauf zu erklären ist, denn zu holen gab es für die Löwen heute nichts. Zwar kam man hin und wieder in den Genuss einer Torchance, da aber die Verteidigung offensichtlich schon auf dem Rückweg nach London war, jubelten die Brummis neben uns zurecht drei Mal. Außer Jubel war aber auch von denen nicht viel zu vernehmen. Im Pöbeln waren sie dann schon etwas besser, was allerdings spätestens nach der dritten Verhaftung sichtlich und hörbar nachließ. Der Gästeblock war darüber wiederrum recht erfreut und feierte jede Verhaftung wie ein Tor. In Deutschland irgendwie kaum vorstellbar, da sich zumindest die aktive Szene in solchen Fällen recht solidarisch zeigt.



Wie dem auch sei, nachdem die Demütigung der letzten 90 Minuten endlich abgepfiffen wurde, gings ab auf die Straße bzw. auf den kleinen Streifen, den Old Bill uns zur Verfügung stellte. Hinter der Kette von Bullenautos machte sich derweil der Anhang der Heimmannschaft daran, sein hart „erarbeitetes“ Arbeitslosengeld auf die Gäste zu werfen… Da die Wirtschaft in London aber noch ganz gut läuft, verzichtete man auf die Münzen und wollte sie persönlich zurück an den Spender geben. Die Kerle in den gelben Trikots wussten das aber schnell zu unterbinden und es scherbelte kurz zwischen den Jungs an der Spitze und den Cops. Im weiteren Verlauf brauchte man dann für den ca. 25 minütigen Fussmarsch fast eine ganze Stunde, da OB immer wieder hartnäckige Plünderer verscheuchen mußte . Jedoch tauchte nur noch am Bahnhof nochmal ein etwas größerer Mob von City auf. Sie mögen sich nicht…das steht fest.

Nach nem kurzen Stop in einem Pub war für mich dann aber auch schon wieder Rückflug angesagt. Doch beim Anblick eines riesigen West Ham Mobs, der vom Birmingham Airport zurück nach Islamabad wollte, ging mir mal kurz der Arsch auf Grundeis… Spätestens als eine ganze verschleierte Familie an der Gepäckkontrolle vor mir stand, jedes ihr Handgepäckstücke zur Kontrolle musste und meins auf einmal auch da stand, sah ich meinen Flug in weiter Ferne. Dank lauten Fluchens über die besagte Familie war der gute Sicherheitsmann jedoch so nett und kontrollierte meins als erstes, bevor ich dann doch irgendwann im Abflugbereich ankam. Drei Stunden später und stets den Turbanträger vor mir im Blick, erreichten wir dann sicher und ohne Hochhauskontakt den Flughafen FFM.

Donnerstag, 25. August 2011

schicke Alternative: Nike Vortex



Erstmals Mitte der Achtziger herausgebracht, gehört der Nike Vortex und seine zwei „Geschwister“ aus der V-Series (Vector und Vengeance) definitiv zu den Schuhen, die man als „Klassiker“ bezeichnen kann. Während der Vector und der Vengeance entweder mit Stabilität oder durch das geringe Gewicht überzeugen konnten bzw. können, verbindet der Vortex beide Eigenschaften und gilt somit als Allzweckwaffe im Laufsport oder einfach auf der Straße an den Füßen von modebewussten Fußballfans. Lange hatte ich mit mir gekämpft, da Nike nicht unbedingt zu der bevorzugten Marke meiner deformierten Füße gehört. Da jedoch die Herren aus dem Hause Adidas dieses Jahr nicht wirklich mit Schuhwerk glänzen, bei denen sofort der „Den Muss ich haben“- Reflex einsetzt, wurde erstmals seit Jahren wieder auf ein Produkt aus dem Ami-Land (oder eher aus Südost Asien) zurückgegriffen. Und das zu Recht, wie ich finde…

Samstag, 13. August 2011

Gelesen: We Fear No Foe ! A decade of following Millwall



"Colin Johnson is a casually dressed white male in his late twenties. He is not a “football hooligan”, just a loyal fan who follows his team home and away. His team is Millwall. We Fear No Foe is his story of following the Lions over the last decade despite the nonsense Millwall fans have to face week in week out from the police, rival fans, the media, the authorities, and even their own club from time to time. Not that all Millwall fans are angels either…"


Wenn man wollte, könnte man es bei dieser Kurzzusammenfassung belassen, die hinten auf dem Buch zu finden ist, doch das wäre wohl etwas mager, um euch das Buch schmackhaft zu machen.

Colin Johnson gibt auf knapp 138 Seiten wieder was er, wie oben beschrieben,in seinen ersten zehn Jahren als Millwall Fan erlebt hat und wie es ist, mit einem der berüchtigsten Vereine Englands unterwegs zu sein. Colin, der nie Teil einer „Firm“ war, ist wohl das was die Staatsknechte hierzulande als Fan der „Kategorie B“ einstufen würden. Er war/ ist niemand der die Gewalt sucht, aber wenn es sein muss, dann wehrt er sich. Und das muss(te) man als Millwall Fan öfter als einem lieb ist, denn der Ruf eilt dem Anhang voraus. Begünstigt durch die Krawalle in Luton 1985 und eine Reportage über die Millwall Firm um 1977, scheißen sich die Offiziellen, die Anwohner und die Obrigkeit jedes mal ins Hemd, wenn es heißt: Millwall ist zu Gast. Die einzigen die sich darüber zu freuen schienen waren in dem Fall die gegnerischen Fans, die nichts lieber wollten als den „Cockney Bastarden“ den Latz voll zuhauen. Die Medien stürzten sich daher natürlich wie tollwütige Hunde auf den Club aus Süd-London, unabhängig davon, ob sich Millwall Fans ordentlich verhalten haben oder nicht. Oft genug gab es an Spieltagen in anderen Städten mehr Ärger als bei Spielen mit Millwall Beteiligung, doch zum Leidwesen der Lions wurden bzw. werden sie in der Regel als Wurzel allen Übels ausgemacht. Die Medien - der wahrscheinlich größter Gegner aller Millwall Fans.

Wer glaubt hier ein Buch ala „Scally“ oder „Hoolifan“ vorzufinden wird vermutlich enttäuscht werden, auch wenn Johnson um das Thema Fussballgewalt einfach nicht herum kommt ( zumal es ohnehin kein unwesentlicher Bestandteil dieses Werkes ist) . Das Buch ist sicher keine literarische Offenbarung, doch wer sich für den Club aus Süd-London interessiert, dem sei dieses Werk wärmstens ans Herz gelegt. Vorrausetzung ist allerdings zum einen, dass man der englischen Sprache halbwegs mächtig ist und zum anderen muss man das Buch erst Mal bekommen. Erschienen ist es im „Terrace Banter“ Verlag, jedoch sollte man sein Glück eher bei Amazon oder Ebay versuchen und bei einem ordentlichen Angebot direkt zuschlagen, da es beim eigentlichen Verlag nicht mehr erhältlich ist.

Donnerstag, 28. Juli 2011

Fortuna meets Millwall - ein älterer Düsseldorfer im Interview

Wie sich die Mehrheit meiner Leserschaft sicher denken kann, bin ich weder der erste noch der einzige Deutsche, der zum und mit dem Millwall Football Club fährt. Deswegen wurde für euch mal ein älterer Düsseldorfer aus den Anfangsjahren der "Düsseldorfer Bushwackers" von mir mit Fragen rund um die Süd Londoner und seiner Fortuna gelöchert. Ich möchte ja nicht, dass ihr euch langweilt.







Hallo D. , zunächst einmal vielen Dank, dass du mir deine wertvolle Zeit schenkst und mir etwas hilfst, diesen Blog mit einem Interview aufzuwerten. Zu welcher Bande du gehörst (bzw gehört hast), habe ich zwar in meiner kleinen Einleitung kurz angeschnitten, dennoch würde ich dich bitten den Lesern kurz zu erläutern wer du bist und was du so machst.


ich heisse d. , bin 1895 jahre, verheiratet und habe einen 10-jährigen sohn. keine weiteren angaben



So, nun zur ersten richtigen Frage zum Thema Millwall: Wie und wann genau bist du denn auf diesen Verein aufmerksam geworden, warst du vorher schon mal in England oder wie ist es dazu gekommen, dass dieser Verein dein Interesse geweckt hat. Internet und große BBC Reportagen gab es ja damals eher nicht.

da ich seit 1983 nach england zu fussballspielen fahre, wird man zwangsläufig auf millwall aufmerksam, das lässt sich gar nicht vermeiden.


Warst du einer der ersten Düsseldorfer, die dort waren oder gingen deinen späteren Besuchen auf der Insel schon diverse Kontakte voraus?

ich war zumindest der erste düsseldorfer, der wirklichen kontakt zur "richtigen" bande von millwall bekommen hat.




Millwall hat ja immer noch den Ruf, dass Fremde speziell bei den Jungs fürs Grobe nicht sonderlich gern gesehen sind, wie wurdet ihr denn damals aufgenommen? Gab`s da Schwierigkeiten oder haben sich die Leute einfach nur gefreut, dass sich da ein paar „Krauts“ für ihren sportlich eher erfolglosen Verein interessierten?

da ich über einen in england sehr angesehenen und respektierten der chelsea "headhunters" den kontakt zu millwall hergestellt bekam, wurde ich sehr freundlich aufgenommen. es gab und es gibt aber weiterhin schwierigkeiten bei fremden, gerade in bezug auf die richtige millwall bande. man sollte auch aufpassen, zu welchem spiel man fährt, gerade in england ist undercover ein grosses thema, daher ist das misstrauen stark ausgeprägt. ich habe es bereits mehrere male erlebt, dass leute von der firm zu mir gekommen sind und mir gesagt haben, da sind deutsche, sage denen bitte, sie sollen den pub verlassen. dies war hauptsächlich zu der zeit des "golden lion". gerade auch in dieser saison sollte man vorsichtig sein, und genau überlegen zu welchem spiel man fährt. gerade diese saison bei den risikospielen von millwall ist vorsicht geboten, insbesondere bei millwall-west ham muss man sehr aufpassen. zu diesem spiel werden leute kommen, die seit jahren nicht mehr dabei waren und da ist es ratsam sich in der nähe der leute aufzuhalten, die man kennt.





Kannst du dich an ein paar Spiele erinnern, die dir besonders im Gedächtnis blieben bzw. weißt du überhaupt noch wie oft du mit den Lions unterwegs warst? Ich gehe mal davon aus, dass du aufgrund deines Alters schon einige Kracher erlebt hast.


ja, richtig, ich habe schon einige kracher erlebt, 1999-2001 waren sehr gute jahre, da ging immer was, cardiff home mit 900 leuten die cops angegriffen, um an die soul crew zu kommen, bristol city away, pompeys away stadion gestürmt und home end angegriffen, forest home, da wurden deren kleinbusse angezündet, letzte saison qpr away. mein "all time favourite/highlight" wird aber immer die wm98 bleiben, als ich mit den engländern in marseille war anlässlich des spiels tunesien-england. man sollte eher sagen wegen des "rahmenprogramms"! nicht von ungefähr war ich ja dann am spieltag auf etlichen titelseiten diverser europäischer tageszeitungen abgebildet. so etwas wie an diesen beiden tagen habe ich noch nie erlebt und werde es wohl auch nie wieder erleben. 2 tage dauerkrawalle, völliges chaos und permanente scharmützel an jeder ecke. höhepunkt der rückmarsch nach dem spiel in der nacht vom pub im hafen zum hbf mit 50 huddersfield leuten. auf der grossen einkaufsstrasse vom hafen hoch zum hbf wurden wir permanent von ca. 300 arabs, nordafrikanern und marseille leuten immer wieder angegriffen und sind nie aus der mitte der strasse gewichen, weltklasse!






Apropos „Kracher“, inwiefern wart ihr als Deutsche denn überhaupt in die Geschehnisse abseits des Stadions involviert, galt es da eher die Füße still zuhalten oder ließ man sich dann doch einfach mal mit dem Strom fließen?


grundsätzlich bin ich "gast" der bande und alle passen auf einen auf, auch wenn die cops kommen, man kann sich aber immer mit dem strom fliessen lassen. mein bremer kollege war bei qpr away letzte saison z.b. ganz vorne dabei.


Ein weiteres nicht unerhebliches Thema im britischen Fußball ist ja die Mode, wie habt ihr das wahrgenommen bei euren ersten Besuchen und wie hat sich das auf euch und eure Szene in Düsseldorf ausgewirkt?

ja, die mode. sicher ein wichtiges thema und "stone island", "burberry", "henrylloyd", "hackett" sind hier zu nennen. bei millwall ist dies aber nicht so stark ausgeprägt wie das beispielweise bei den northern oder midland firms ist oder in cardiff. gerade millwall und besonders die "alte" treatment bande zelebrieren eher "millwall fashion", immer ein wenig anders und viellicht auch wenig ungepflegt. ich sage nur, kaputte turnschuhe, jogginghose und ledermantel.


Würdet ihr soweit gehen und sagen das ihr durch eure Nähe zu den Engländern einer der ersten Banden in Deutschland wart, die sich diesem Casual Style annahmen oder gab es da schon andere die besonderen Wert darauf legten, sich etwas in Schale zuwerfen?

nein, in keinem falle. sicher kam der "stone island" hype hauptsächlich aus england zu uns, aber ich möchte die alten zeiten in den 80gern und anfang der 90ger mit "chevignon", "best company" und "adidas torsion" nicht missen, nicht zu vergessen: der regenschirm! das war unser style und das kam nicht aus england.





Um direkt mal auf deinen Heimatverein oder besser auf eure Bande zu kommen: Woher ihr den Namen habt, ist vermutlich jedem klar, gab es da eigentlich auch mal Besuche aus London und wie groß ist allgemein das Interesse der Engländer an der Deutschen Szene und Düsseldorf im Speziellen? Stichwort FWW Kämpfe, Ultras etc


es gab bereits besuche der treatment leute in düsseldorf, auch von meinem chelsea kumpel, nicht zu vergessen, die abordnung beim spiel in bochum, letzte saison, du warst selbst dabei. die älteren leute von millwall können mit der ultras kultur wenig anfangen, die jüngeren setzen sich zumindest mal kurz damit auseinander und man diskutiert das schon mal. zu dem thema "sportveranstaltung" im wald oder auf der wiese nur soviel: ich habe bei meinem letzten spiel gegen swansea klar gesagt bekommen, dass man die jungs, die daran teilnehmen, nicht bei millwall sehen will, schon gar nicht bei den highlights wie west ham oder cardiff.


In den Videos von Auseinandersetzungen auf der Insel oder auch in Büchern von den unterschiedlichsten englischen Vereinen sieht bzw liest man immer wieder, dass der Gebrauch von Waffen wie Stanley Messern, CS Gas, Ammoniak, Äxten etc zum guten Ton zu gehören scheint. Speziell in den Videos gibt es nicht wenige Szenen in denen ziemlich hart auf am Boden liegende eingetreten wird und das auch ganz gern mal von mehreren gleichzeitig. Kann man sagen, dass es im UK generell rüder und rücksichtsloser zugeht oder kommt einem das nur so vor?


kein kommentar, ich weiss, wer die millwall bande letzte saison beim carling cup in west ham angeführt hat und wie das abgelaufen ist.




Ich war ja nun im Februar mit dir bzw der Fortuna in Bochum und war ziemlich beeindruckt was Düsseldorf trotz jahrelangen sportlichen Tiefgangs immer noch für einen riesigen Haufen zusammen bekommt. Was würdest du schätzen, was ihr bei Spitzenspielen noch auf die Beine stellen könnt? Schließlich werdet ihr nicht jünger und die junge Generation zieht ihr Ding aufgrund der staatlichen Repressalien etc eher auf irgendwelchen Feldern und Wiesen durch.

ehrlich gesagt, weiss ich das nicht genau, aber ich denke, bei der hochkarätigen liga 2 diese saison sind wir alle in ein paar monaten schlauer. wichtig in meinen augen ist aber der zusammenhalt aller gruppen


Zum Abschluß möchte ich gern nochmal kurz auf das Thema dieser „Acker Boxereien“ kommen. Was haltet gerade ihr Älteren davon? Mir persönlich fehlt bei dieser ganzen Geschichte vollkommen der Bezug zum Fußball (den meisten Bürgern wird zwar ohnehin nicht klar sein, wo generell ein Bezug zwischen Gewalt und Fußball besteht, aber das soll nicht das Thema sein) Und wo siehst du die Deutsche Szene in der Zukunft?

ich halte davon gar nichts, möchte mir hier auch kein urteil darüber erlauben. es ist aber auch nicht meine generation. meiner meinung nach hat das nichts mit fussball zu tun, leider wird aber meist ein bezug zum fussball hergestellt, was das gefüge der szene doch manchmal in mitleidenschaft zieht.

ich bin ein kind der 80er mit stehterrassen, mobs mit mehreren hundert leuten, cops, die das nur am rande interessiert hat, anzeigen gab es kaum, meist nur pg. die rahmenbedingungen haben sich komplett gewandelt. den fussball, den ich kennengelernt habe und mit dem ich aufgewachsen bin, gibt es nicht mehr. live fussball in der heutigen zeit zu gucken war niemals sicherer, mehr frauen und kinder kommen zu den spielen, strikte fan trennungen, kameraüberwachung überall. stadien ohne stehplätze, sogenannte "allticket" spiele, an denen keine tickets am spieltag verkauft werden. alles massnahmen, um die bösen fussball randalierer aus den stadien zu verdammen. so entstand eine völlig neue besucherstruktur bei den spielen, im gedanken daran, dass randale im stadion ein relikt der vergangenheit ist. wo ist er geblieben, der miefige bratwurstgeruch an den buden, abgestandener biergeschmack vermischt mit dem geruch von feuchtem, durchnässtem rasen? nun gibt es champagner, vip logen und die bratwurst kommt neumodern von einem caterer. stehterrassen sind mangelware, singen, klatschen und sich aufregen sind eigentlich verpönt. der neue fussball heisst soccer, und es ist schick, neben popstars, models, politikern, schauspielern und reichen russischen oligarchen oder scheichs zu sitzen. diese celebrities haben die ben sherman und basball caps tragenden soccer casual verdrängt. das eine ding aber, das niemals verschwinden wird ist die rivalität unter den "richtigen" fussball fans, ich meine die spiele, die man liebt, weil man den gegner und dessen fans hasst. es sind diese spiele, die man gewinnen muss, damit du am montagmorgen erhobenen hauptes zur arbeit gehen kannst, weil deine mannschaft den ärgsten rivalen besiegt hat. verliert dein team kannst du der welt nicht ins gesicht schauen. Rivalität ist nichts neues, es ist gewachsen aus der historie, des lokalderbys, der geographischen nähe und besteht seit es fussball gibt. meiner meinung nach liegt es an uns selbst, diese subkultur der "soccer casuals" nicht sterben zu lassen. auch denke ich, die ultragruppierungen können diese kultur erhalten und am leben erhalten. es ist wichtig, dass die "terrace culture" ihren platz im stadion behält!

Danke für dieses Interview! Es war mir eine Ehre!







Luton Town vs Millwall 1985


Dienstag, 26. Juli 2011

Barbour Norton Jacket



„Wie konnte ich eigentlich jemals was anderes als Jacken von Barbour tragen?“ denke ich als ich mir die „Norton Jacket“ vom britischen Traditionsunternehmen aus South Shields überstreife und einmal mehr begeistert und ein wenig stolz auf meine neue Anschaffung blicke. Jacken hab ich nun zwar mittlerweile so einige, allerdings nur mit Kapuzen. Diesem kleinen Fehler im System wurde nun Abhilfe geschaffen. Im Großen und Ganzen ist die Norton nichts anderes als eine überarbeitete Version der International, nur ohne den Gürtel und das Label auf der rechten Brust. Da mir diese beiden Details bisher eh nie so recht zusagten und mich vom Kauf einer International eher abschreckten, kam mir dieses feine Teil gerade recht. Dank ihres geringen Gewichts, der Regenresistenten Eigenschaften und dem ohnehin edlen Design hab ich nun hoffentlich den perfekten Begleiter für den kommenden Herbst gefunden.



Donnerstag, 21. Juli 2011

15.07.2011 BSG Energie Cottbus vs SG Drehgenerator Dresden 2:1


„Cottbus – Erschreckende Szenen spielten sich am 15.Juli am Stadtring ab. Nachdem sich ca. 500 Teilnehmer des in Cottbus zur Tradition werdenden „Derbymarschs“ auf eine andere Route als von der Polizei vorgegeben begaben, prallten diese nach einem Marsch durch die Straße der Jugend auf Höhe des „Stadt Dresdens“ mit den etwa ebenso vielen Fans aus Sachsen zusammen die gerade auf dem Weg zum Stadion waren und ihrerseits die Polizeikette durchbrachen, als sie ihre rot-weißen Kontrahenten sahen. Alles was nicht niet und nagelfest war flog nun durch die Luft, bevor sich beide Parteien mit den Fäusten bearbeiteten ….alles versank im Chaos. Am Rande dieser Schlacht war ein glatzköpfiger Mitarbeiter der Cottbuser Polizei der Verzweiflung nahe während seine flachbusige Kollegin versuchte, sich vorzustellen, wie es wohl wäre mal einen dieser überaus smarten Jungs aus ihrem Zuständigkeitsbereich näher kennen zu lernen, bis beide von herumfliegen Gegenstände niedergestreckt wurden. In der Annahme, die Cottbuser Stadtreinigung trage nun gelbe Arbeitskleidung, warfen die Bewohner aus den umliegenden Häusern ihren Müll auf die Sachsen, damit die vermeintlichen Reinigungskräfte diesen mit zur Mülldeponie an der Elbe nehmen können….“

„Das ist alles nur in meinem Kopf!“ säuselst es aus dem Radio, während ich aus meinen Tagträumen erwache, mir meine Geldbörse schnappe und mich auf den Weg in die Stadt begebe. Es gibt wahrhaftig (Alb-)Träume die besser welche bleiben sollten denk ich mir, setze mich in Straßenbahn und nehme am Bahnhof noch zwei Gäste aus Zürich in Empfang bevor wir uns in der Innenstadt niederlassen. Doch irgendwas ist anderes. Im Vergleich zum ersten Derby seit Jahren im August 2004, schien die Stadt wie ausgestorben. Gut, es war um kurz vor 13 Uhr, aber irgendwie hatte ich mir das anders vorgestellt nachdem bereits in den Tagen zuvor ordentlich mit den Säbeln gerasselt wurde. Gegen 15 Uhr war dann doch langsam etwas Betrieb, über uns durchschnitten die Rotorblätter des Polizeihubschraubers die Luft, während sich auf dem Altmarkt langsam die rot-weiße Horde zum mittlerweile dritten „Derbymarsch“ zusammen fand. Ursprünglich wollte ich auch daran teilnehmen, doch je mehr bekannte Gesichter in der Kneipe eintrafen, umso geselliger wurde es. Die „Suppenwürze“ befragte jeden Neuankömmling ob er nun zu- oder abgenommen hätte, während diese ihm empfahlen dringend einen Friseur aufzusuchen. Kurzum, man ließ die etwa 4-500 Herschafften ihr Ding machen und wir machten das unsere. Schließlich sieht man seine alten Freunde nicht alle Tage.

Vor dem Spiel geschah ansonsten nichts Nennenswertes mehr, von Dynamo sah man ohnehin den ganzen Tag so ziemlich gar nichts abseits des Stadions. Soweit mir bekannt ist war auch nur eine handvoll Sachsen mit dem Zug gekommen da die Polimannzei und die Deutsche BimmelBahn sich weigerten diese zu transportieren, kann mich aber auch täuschen. Im Wissen, dass die Kerls aus ElbKLOrenz immer nur Stunk machen wollen, dachten sich unsere Sicherheitsexperten, neben den personalisierten Tickets, auch noch etwas anderes nettes aus und bastelten ein paar große Plexiglasscheiben an den Gästeblock. Irgendwie kam hier das Gefühl auf, dass man DFL und Co. unbedingt zeigen muss, dass man dieses Jahr alles im Griff hat. Ehrlich gesagt hätte ich es auch durchaus nachvollziehen können, wenn DD die Karten wieder komplett zurück nach Cottbus geschickt hätte. Dieser Wahn ist in meinen Augen völlig krank und merkwürdigerweise werden solcherlei Repressionen (Tickets nur gegen Ausweis) von Leuten gefordert die sonst in jede Kamera brüllen sie wären Verfechter der Demokratie, dass sie damals von der Stasi ausspioniert wurden und einen solchen Unrechtsstaat nie wieder möchten…das soll mal einer verstehen. Wie dem auch sei, das ganze Theater hat dennoch dazu geführt, dass es im Gästebereich erheblich Lücken gab, jedoch reichten die Dresdner die da waren, um die Bude zu rocken. Bei allem „Hass“ muss man da mal etwas objektiv sein und zugeben, dass der Auftritt sehr geschlossen rüber kam. Die Unterstützung des Heimanhangs kann ich nicht wirklich beurteilen. Getreu dem Motto „Wo gesungen wird da lass dich nieder, denn böse Menschen singen keine Lieder“, bezog unsere Bande heute ausnahmsweise Stellung im Block H hinter dem Tor. Gesungen wurde zwar die ganze Zeit, aber was davon letzen Endes bis zur anderen Seite und in die Ohren der Spieler gelang kann ich nicht einschätzen. Die „Mieze“ auf dem Podest gab zumindest ihr bestes, um den Pöbel zu animieren, auch wenn der Gute aufgrund einer längeren „Auszeit“ natürlich nicht mehr ganz Up-to-date war was die heimische Jugend zur Zeit alles von youtube klaut und nachsingt. Somit beschränkte man sich vermehrt darauf den Sumpfmenschen zu sagen wie man sie findet...nämlich doof! Erwähnenswert wäre sicher noch, dass unser Verein ca. 15 jungen Burschen, die angeblich beim Spiel in Aue gekokelt haben, drei Jahre aus den Stadien unser Republik ausgesperrt hat und das zwei Tage vor diesem Spiel. Da kann man eigentlich nur auf baldige Amnestie hoffen und den Leuten die Daumen drücken…in diesem Sinne: Kopf hoch Jungs!

Was geschah noch? Fussball..genau, da war was. Die ersten 45 Minuten waren jedoch keine echte Werbung für diesen Sport, denn was unsere Elf dem eigenen Anhang in der ersten Halbzeit darbot kann man eigentlich nur als Riesenscheiße bezeichnen. Da brauchte es erst ein Gegentor und einen Halbzeitansprache, damit die Mannen im roten Trikot endlich aus ihrem Wachkoma erwachten, sich darüber bewusst wurden, um was es hier geht und durch zwei Gegentreffer den Sieg perfekt machten. Im weiteren Verlauf des Tages passierte wie schon vor dem Spiel nicht mehr viel. Es ist jetzt aber auch nicht so, dass ich mir die Finger danach lecken würde hier von wilden Jagdszenen, ausgebrannten Gästebussen und stundenlangen Straßenschlachten mit der Polizei zu berichten. Nein, liebe Leser und Leserinnen, das sind Dinge, die ich den Herren von Boulevard Presse überlasse, zumal wir solche Szenen ohnehin nicht sehen möchten…oder doch?


Fotos gibt es wie so oft auf nurenergie.de

Freitag, 17. Juni 2011

Millwall Spielplan 2011/12

August

Sat 6 15:00 A Reading
Sat 13 15:00 H Nottm Forest
Tue 16 19:45 H Peterborough
Sat 20 15:00 A Southampton
Sat 27 15:00 H Barnsley

September

Sat 10 15:00 A Birmingham
Sat 17 15:00 H West Ham Utd
Sat 24 15:00 A Derby County
Tue 27 19:45 A Watford

October

Sat 1 15:00 H Burnley
Sat 15 15:00 A Middlesbrough
Tue 18 19:45 H Brighton
Sat 22 15:00 A Leicester City
Sat 29 15:00 H Ipswich Town

November

Tue 1 19:45 H Coventry City
Sat 5 15:00 A Blackpool
Sat 19 15:00 H Bristol City
Sat 26 15:00 A Crystal Palace
Tue 29 19:45 H Doncaster

December

Sat 3 15:00 A Leeds United
Sat 10 15:00 H Cardiff City
Sat 17 15:00 A Hull City
Mon 26 15:00 H Portsmouth
Sat 31 15:00 H Crystal Palace

January

Mon 2 15:00 A Bristol City
Sat 14 15:00 H Birmingham
Sat 21 15:00 A Barnsley
Tue 31 19:45 H Watford

February

Sat 4 15:00 A West Ham Utd
Sat 11 15:00 H Derby County
Tue 14 19:45 A Brighton
Sat 18 15:00 H Middlesbrough
Sat 25 15:00 A Burnley

March

Sat 3 15:00 H Reading
Tue 6 19:45 A Peterborough
Sat 10 15:00 A Nottm Forest
Sat 17 15:00 H Southampton
Tue 20 19:45 A Doncaster
Sat 24 15:00 H Leeds United
Sat 31 15:00 A Cardiff City

April

Sat 7 15:00 H Hull City
Mon 9 15:00 A Portsmouth
Sat 14 15:00 H Leicester City
Tue 17 19:45 A Coventry City
Sat 21 15:00 A Ipswich Town
Sat 28 15:00 H Blackpool

Freitag, 10. Juni 2011

the Holy Grail - Adidas Kegler Super



Es gibt Schuhe, die muss man einfach haben, wenn man unter einem solchen Tick wie ich zu leiden hat. Der Kegler Super ist einer davon und steht bzw. stand zu Recht auf Platz eins meiner Wunschliste. Nun hat die Suche (vorläufig) ein Ende, der heilige Gral steht endlich in meinem Schuhregal. Es ist nun nicht so, dass es den Schuh überhaupt nicht mehr zu kaufen gäbe, doch wer ihn haben möchte, braucht neben einer Menge Geduld auch etwas Glück, denn die Preise die dafür bei dem Auktionshaus mit den bunten Buchtstaben zum Teil gefordert werden, erreichen nicht selten die 150 Euro Grenze. Zwar haben es sich irgendwelche Geistesgestörten bei Adidas zur Aufgabe gemacht die verrücktesten Mutationen dieses Klassikers auf die Menschheit loszulassen, doch echte Schuhpuristen bekommen beim Anblick dieser hässlichen Dinger höchstens einen Grauen Star. Doch genug geredet. „Da is‘ das Ding!“



Montag, 6. Juni 2011

Made in Britian: Berghaus Mera Peak



Antizyklisch kaufen heißt die Losung, wenn man Schnäppchen machen möchte. Zwar kann einem das schon mal schwer fallen sich bei 28-29 Grad Außentemperatur mit Klamotten für den Übergang bzw. Winter zu beschäftigen, aber wer die nötige Geduld und Zeit hat wird hin und wieder auch belohnt.

In diesem Fall ist die Belohnung ein schönes Vintage Teil aus dem Hause Berghaus…die „Mera Peak“. Der Name Berghaus mag im ersten Moment den Anschein eines deutschen Labels erwecken, doch weit gefehlt. Berghaus Ltd wurde zwar 1966 in Newcastle gegründet, ging aber erst um 1972 mit eigenen Produkten an den Markt. Vorher beschränkte man sich auf den Vertrieb von Outdoor-Artikeln, welche wiederum zum Großteil aus unserer Heimat stammen. Daher rührt im Übrigen auch der Name der Firma, deutsche Namen wirkten damals offenbar etwas authentischer im Zusammenhang mit besagter Kleidung. Ohnehin schienen die Jungs heiß auf deutsche Produkte zu sein, was ihren Adidas-Fetisch erklären würde. Hoch in Kurs stand Berghaus bei den englischen Fussball Chaoten Mitte der 80er speziell durch ihre Jacken, klassische Beispiele in diesem Zusammenhang wären die Trango oder Ice Cap Jacket.

Die Mera Peak hingegen ist noch nicht ganz so alt, auch wenn das Modell,dass ich erworben habe, auf den ersten Blick den Eindruck machte, als hätte sie schon drei Jahrzehnte auf dem Buckel. Neben etlichen großen Taschen sowie der Möglichkeit, sich die Jacke durch den Erwerb eines Fleece wintertauglich zu machen, glänzt die Jacke vor allem durch das Wetterresistente Gore Tex Material (Berghaus war nebenbei eine der ersten Firmen in Europa, die dieses Material verwendeten). Die Farbgebung und die Tatsache, dass die meisten Deutschen beim Besteigen der 8000er in ihrer Stadt eher auf die Produkte einer Firma aus Idstein im Taunus zurück greifen, garantiert zusätzlich ein gewisses Maß an Exklusivität.

Mittwoch, 1. Juni 2011

Sommerpause 2011 -Die Ruhe vor dem Sturm!




Sommerpause….Endlich! Wieder einmal ist eine Saison vorüber und allerhand ist passiert in der Spielzeit 2010/11. Sowohl sportlich als auch innerhalb der Szene hat sich endlich mal wieder etwas bewegt, wenn auch nach dem DFB Pokalhalbfinal so manche Träume zerstört wurden.. Man kann nur hoffen, dass wir unserem Drei Jahres Zyklus treu bleiben und am Ende der nächsten Saison mit einem überheblichen Blick auf die armen Schweinen blicken können, die sich ihre erfolglosen Vereine erneut Montags oder Samstags 13 Uhr ansehen müssen. Den sportlichen Aspekt werde ich in den folgenden Zeilen jedoch einfach mal ausblenden, liegt mir ohnehin nicht da ich zu selten den Schnapsnasen aus dem Münchner Kempinski oder anderen Experten meine Zeit schenke.

Kommen wir also zum wesentlichen, der Anhängerschaft, oder wie man in Österreich sagen würde, den Feeens. Bevor jedoch zur aktuellen Situation äußer, erst mal ein kleiner Blick zurück. Wie der ein oder andere schon bemerkt haben dürfte lass ich eher selten ein gutes Wort über „meine“ Szene ab, was wohl daran liegt, dass diese in den letzten 3-4 Jahren schlicht weg nicht existent bzw. ein Schatten ihrer selbst war. Das mag ein wenig befremdlich wirken, wer aber als Auswärtiger oder auch selbstkritisches Mitglied dieser Szene einen Blick in den Fanblock unser BSG geworfen hat wird erkannt haben, dass spätestens seit den Vorfällen in Auerbach 2007 immer mehr Clowns das Ruder übernahmen, die Zahnspangen Dichte zunahm und der Auswärts Support, bis auf kleinere Ausnahmen, katastrophal war. Das sich viele „Ältere“ bei Heimspielen auf die Süd- oder Osttribüne zurück zogen, um das Spiel im Sitzen zu verflogen und Auswärts auch einfach keinen Bock mehr hatten, mag sicher nicht zur Besserung der Situation geführt haben, war aber fast schon die logische Konsequenz, wenn man sich nicht von einer Gruppe zum Singen animieren lassen möchte, die einen Haufen Pickelgesichter um sich schart, die kürzlich noch die Zuckertüte in der Hand hielten und geklaute Lieder singt. Ich will den Jungs von UR nicht zu nahe treten, aber im Vergleich zu den Anfangsjahren der genannten Bande war der Anblick des I Blocks einfach nur noch erbärmlich. Sicher sollte man sich nicht für junge Mitglieder verschließen, man sollte es aber auch nicht übertreiben. Auch die Jungs vom CBR konnten, obwohl sie einiges an Nachwuchs anzogen, durch ihre Auswärtsabstinenz nie so etwas wie einen Führungsanspruch beanspruchen. Es fehlte kurz gesagt einfach an charismatischen Führungsfiguren.



Nach Jahren des Brachliegens gibt es nun aber wieder etwas Licht am Horizont. Seit letzter Saison kann man definitiv wieder so etwas wie einen Aufwärtstrend erkennen, sowohl die jüngere IC Generation, als auch CBR und UR scheinen endlich erkannt zu haben, dass es so nicht weiter gehen kann.. Wohl auch beflügelt durch die Pokalerfolge und die allgemein gute sportliche Lage in der Hinrunde gab es endlich wieder mal was fürs Auge bei Auswärtsspielen. Den Verein und die Exekutive mag es ankotzen das es bei Auswärtsspielen wieder brennt, aber mich und viele andere kotzt es an in der BRD nur noch belächelt zu werden… Wir wollen zurück zu altem Ruhm, als sich man noch mit einem gewissen Respekt an die polnische Grenze kam und nicht nur Poncho tragende Hartz IV Empfänger vorfand. Wenn sich die jungen Wilden in der Zukunft bei all ihrem Aktionismus ein wenig in Zaum halten und nicht durch irgendwelchen schwachsinnigen Aktionen ihre Freiheit gegen ein Stadionverbot eintauschen, könnte es tatsächlich wieder was werden. Dazu gehört auch, dass in der Szene auch ein gewisses Umdenken stattfindet. Mir geht auch ein Herz auf wenn ich es brennen sehe und die Fackeln durch die Gegend fliegen, aber es bringt uns nüchtern betrachtet nicht weiter…keinen Schritt. Eines der größten Probleme in diesem Zusammenhang ist dieses verfluchte werfen von Knallkörpern, diese Scheiße muss aufhören und wenn nötig stecken wir den Werfern das Zeug zukünftig in den Arsch.



Also packen wir es an und zeigen wir dem Rest wer wir sind! Gelegenheit dazu werden wir kommende Saison ausreichend haben, denn neben den Klimaflüchtlingen aus der Landkreis Bad Doberan, kommen auch die Sumpfmenschen mit dem Sprachfehler wieder in die Lausitz. Spiele gegen St.Pauli, die magische SGE oder Union haben ohnehin einen gewissen Reiz. Gerüchten zufolge dürfen in der neuen Saison sogar einige Cottbuser „Problemfälle“ wieder durch die Tore des SdF treten und unseren unterforderten Ordnungskräften wieder eine Daseinsberechtigung geben.


Auch dem Millwall Football Club steht eine große Saison ins Haus, war ich schon letztes Jahr der Meinung, die Liga 2010/11 wäre mit Vereinen wie Cardiff, Forest, Bristol oder Portsmouth ein ganz großes Ding, wurde ich mit nun einmal mehr eines besseren belehrt. Zwar wurde der Aufstieg bzw die Playoff Teilnahme kurz vor Ende der Saison vermasselt, sieht man aber, wer aus der Premier League eine Etage tiefer kommt, sollte einem klar sein, dass „Old Bill“ 2011/12 ein paar Überstunden mehr einlegen muss, um für Unrecht und Unordnung zu sorgen. Der Israeli Avram Grant, seines Zeichens Trainer eines Vereins in der indisch-pakistanischen Parallelwelt im Londoner Osten, hat möglich gemacht, was viele gehofft haben… West Hams Abstieg in die 2.Liga. Die Spiele in Birmingham und Blackpool werden zudem ebenfalls ganz groß auf meiner „to do“-Liste für die nächste Saison geschrieben. Ich kann es kaum erwarten und ich schätze meine Freunde auf der Insel noch viel weniger.

Seilt euch also an….2011/12 wird heiß!!!!!!

Freitag, 27. Mai 2011

Diadora Ed Moses



Immer nur Adidas im Schuhschrank? Geht auf Dauer auch nicht, also für Abwechslung sorgen. Nur wie? Um dem aufkeimenden Nike Hype bei diversen Fussballfreunden aus der Republik ein wenig entgegen zusteuern, wurde diesmal im Hause Diadora gewildert, nicht dass die Amis keine schönen Schuhe herstellen können, aber ein Treter von den Italienern bzw. Marcello Danieli fehlt mir ohnehin im Regal. Was liegt da näher, als die bekannten Onlineshops im Vereinigten Königreich ein wenig zu durchforsten. Und siehe da, für den Diadora Ed Moses, mit welchem ich schon länger liebäugelte, wurde nur noch die Hälfte des zuvor aufgerufenen Preises gefordert.

Seine Premiere an den Füßen englischer Fussballchaoten hatten die guten Stücke erstmals um 1982. Ursprünglich wurde der Schuh mit hochwertigem Känguruhleder und Leinen hergestellt, die Neuauflage aus dem Jahre 2010 ist hingegen mit „gewöhnlichem“ Wildleder und Mesh verarbeitet, was allerdings nicht schlecht sein muss. Es fehlt halt überall an Geld, ne?! Den Namen verdanken die Teile im Übrigen keinem geringerem als Edwin Moses. Kennt ihr nicht? Ich auch nicht, weshalb ich für euch ein wenig recherchiert habe um heraus zubekommen, was der Gute getan hat, damit man einen Schuh nach ihm benennt. Zwei Mal Olympiasieger und Weltmeister, ein paar mal Weltpokalsieger und Weltrekorde hat der Amerikaner wohl auch im Hürdenlauf aufgestellt. Nun ja, hab ich auch schon alles geschafft….Schuhe wurden aber bisher nicht nach mir benannt.

Sonntag, 15. Mai 2011

08.05.2011 1.FC Union Berlin vs BSG Energie Cottbus 4:2



“Ich geh in' s Bad, alles nass. Geh ins Wohnzimmer, alles voller Sand. Und in der Küche steht dieser besoffene Asi und putzt seine Schuhe “ .

Sonntags halb Zehn in Deutschland. Keine Drei Stunden vorher bewegten sich Harry und der „Pole in spe“ noch mehr oder weniger (eher weniger) rhythmisch zu elektronischen Klängen über die Tanz- bzw Sandfläche des K-Pax Clubs in Friedrichshain und genossen mit etlichen andern Nachtschwärmern den Sonnenaufgang über Berlin. Es war das starke Ende eine Sauftortour, die zumindest in diesem Maße nicht ganz so geplant war.
Eigentlich war ich ja bereits Samstagmittag angereist, um mit ein paar „Köpenicker Volleygans“ diverse Geschäfte abzuklappern, am Abend locker zum Volleyball zu gehen und erst dort mit dem Trinken anzufangen. Schlussendlich sah es so aus, dass die Tour bereits nach 40 Minuten abgebrochen wurde und die Herrschaften 4 Stunden später, schon mit ordentlich einem im Turm, beim Damen Volleyball in der Nähe der Alten Försterei einfielen. So kann`s laufen…. Da aber selbst der größte Gaugler mal 'nen Pause braucht, wurde um Sechs Uhr das erstbeste Taxi bestiegen, um dem Gastgeber auch noch etwas Strandfeeling in die Bude zu bringen.

Nach einem kleinen Schläfchen machte sich euer Schreiber auch schon wieder auf den Weg nach Köpenick, schließlich musste der Pegel wieder auf Fussballniveau kommen und plaudern wollt ich vor dem Spiel auch noch etwas. Obwohl es bei selbigem eigentlich nur noch um die goldene Ananas ging, war die Alte Försterei heute komplett ausverkauft. Ich gehe mal davon aus, dass es wegen des letzten Heimspiels war, weniger wegen des von den Medien propagierten Berlin-Brandenburg Derbys. Ein Derby ist dieses Spiel ja ohnehin nicht, zwar können beide Szenen traditionell eher weniger miteinander anfangen, aber da es Anfang des Jahrtausends mal sehr gute Kontakte zwischen beiden Ultra-Banden gab, werden die Aufeinandertreffen eher genutzt, um eben diese alten Kontakte ein wenig zu pflegen. Um ehrlich zu sein, ich finde es sogar mehr als Schade, dass sich das so verlaufen hat. Die Gründe und Umstände warum das jetzt so ist haben hier zwar nichts zu suchen, aber ich für meinen Teil habe die freundschaftlichen Kontakte nach Köpenick immer wesentlich mehr geschätzt als beispielsweise diese Sache mit den Leuten aus Karl-Marx-Stadt. Aber lassen wir das, ändern können wir das ohnehin nicht mehr, daher einfach mal in den Block gestellt und sehen, was hier so passiert. Im Vorfeld der Partie wies unser Verein übrigens die anreisenden Fans freundlicherweise darauf hin, dass zwar zehn Zaunfahnen erlaubt seien, die Fahne des „Inferno Cottbus“ jedoch vom Hausherren verboten worden sei. Da nicht nur mir die Sache etwas komisch vorkam, wurde mal bei Union nachgehackt und siehe da, sie wussten gar nichts davon. An dieser Stelle übrigens nochmals einen riesen Dank an die Herren aus der Unioner Szene, die sich dafür stark gemacht haben. Die Hausherren zeigten dann zu Beginn der Partie einiges an Sachen zum wedeln, die Gästeseite zog nach, aber in kleinerem Rahmen. Und auch akustisch legten beiden Seiten eine ganz gute Leistung an den Tag, Union war hier natürlich wieder klar im Vorteil, aber was anderes hab ich eigentlich nicht erwartet. Erwartet hätte ich jedoch etwas mehr Kampf von unseren Mannen auf dem Rasen, es ging zwar wie erwähnt um nichts mehr, aber sich 4:2 zerlegen zu lassen hätte auch nicht sein müssen. Der einzige, der mir während des Spiels sowas wie ein Lächeln auf das Gesicht zaubern konnte, war unser Freund „Ratte“. Fast drei Jahre sind seit diesem schrecklichen Unfall vergangen und zu meiner Schande muss ich gestehen, ihn nie besucht zu haben, darum war ich umso erfreuter, ihn hier erblicken zu können. Auch wenn es vermutlich utopisch ist daran zu glauben, dass Du je wieder neben uns im Block stehst oder dies hier lesen kannst, sei dir Gewiss, unser Hoffnung stirbt zuletzt und wir würden uns nichts mehr wünschen, als dich wieder einigermaßen fit unter uns begrüßen zu dürfen. Du fehlst uns!

Nach dem Spiel ging es kurz nochmal zur Spielauswertung und dussligen Gequatsche an die „Falle“, bevor sich der Autor dieser Zeilen mehr als erschöpft von einem genialen Wochenende im“ ICE nach Nirgendwo „in die Sitze fallen ließ und gegen Mitternacht wieder den Ort erreichte, den er ganz furchtbar verabscheut.

„Gott sei Dank spielen wir nur einmal in der Saison bei Union, zweimal würde ich so ein Wochenende nicht überstehen“ (O-Ton: Kamerad Paule)

Dienstag, 3. Mai 2011

Geschossen: Fred Perry Vintage Cagoule



Für gewöhnlich gehöre ich nicht unbedingt zu den Glückspilzen die bei Ebay Auktionen die super Schnäppchen schießen. Entweder ich verpenne die Zeit, war einfach zu langsam oder zu geizig. Daher war ich umso erfreuter als ich endlich mal wieder den Finger zu richtigen Zeit am richtigen Knopf hatte und somit wanderte eine ziemlich nette Fred Perry Regenjacke aus den 80ern ( Das Etikett sagt was von 1973…) und direkt von der Insel in „Harrys“ Besitz. Enjoy!


Mittwoch, 27. April 2011

21.04.2011 Wismut Aue vs Energie Cottbus Pressebericht

Da ich aufgrund eines kleines Fehlers in der Urlaubsplanung nicht an der oben genannten Partie teilnehmen konnten, kann ich euch hier lediglich mit einem Video und einem Artikel aus der Lausitzer Rundschau dienen. Ansonsten erspare ich mir jeglichen Kommentar zu den Ereignissen und dem Zeug was die Presse von sich gibt.


Energie-Fanrandale mit bösem Nachspiel
Cottbus Erst Auerbach, jetzt Aue. Die extreme Fanszene des FC Energie Cottbus hat mit Böllern und Rauchbomben – sogar gegen eigene Spieler – beinahe einen Spielabbruch provoziert. „Das werden wir uns nicht länger von diesen Chaoten bieten lassen“, erklärt Energie-Sprecher Lars Töfling gegenüber der RUNDSCHAU. Neben Stadionverboten, die drei Jahre gelten, droht Energie auch mit lebenslangen Hausverboten gegen Rädelsführer in Cottbus.

27.04.2011
Böller und Rauchwolken, dazu „Wismut Aue, Jude, Jude, Jude“-Rufe – die Situation im Energie-Fanblock in Aue eskaliert.Foto: PICTURE POINT
Foto: PICTURE POINT
Anfangs sieht es auf dem Video, das im Internet kursiert, nur nach überschäumender Fußballfreude aus. Energie-Fans klettern an den Zäunen empor, die den Gästefanblock in Aue vom Spielfeld trennen. „Hurra, hurra, die Cottbuser sind da“ und ähnliche Gesänge erklingen. Doch dann knallt es mehrfach, dichter Rauch macht sich breit, bengalisches Feuer lodert auf.

Während das Spiel unterbrochen wird, fliegen Feuerwerkskörper auf den Rasen, gleichzeitig wird das Rufen und Grölen der zum Teil mit Sonnenbrillen und Kapuzen versehenen Randalierer immer lauter. Und dann tönt es mehrfach laut und vernehmbar „Wismut Aue, Jude, Jude, Jude“. Nur vereinzelt hört man beschwichtigende Rufe aus dem Hintergrund wie: „Was soll denn das, hört auf damit!“ Die Mahnung geht im Gegröle unter. An der Bande vor den Cottbusern hängt auch eine Fahne der Gruppe „Inferno“.

„Juden“-Schmährufe

Die „Jude, Jude, Jude“-Rufe als besonders perfide Art der Beleidigung haben bei Zwischenfällen mit Energie-Anhängern traurige Tradition. 2005 wurde im Stadion von Dynamo Dresden eine riesige Blockfahne über den Köpfen der Energie-Fans ent-rollt, auf der das Dynamo-Logo als D im Schriftzug „Juden“ prangte. Beim Pokalspiel gegen Tennis Borussia Berlin vor zwei Jahren erschollen aus den Energie-Anhänger-Reihen ebenfalls „Juden“-Schmährufe gegen die Berliner. Antisemitismus ist jedoch kein ausschließliches „Markenzeichen“ gewaltbereiter Cottbus-Fans. Auch Anhänger von Dynamo Dresden skandierten Anfang April im Stadion von Hansa Rostock „Jude, Jude, Jude“.

Großteil aus Cottbus

Dass der größere Teil der Randalierer vom Gründonnerstag in Aue nicht aus Cottbus stammen würde, ist von den Ermittlern in Südwestsachsen inzwischen widerlegt. Von den 38 Personen, deren Daten aufgenommen wurden, „kommt der Großteil aus Cottbus“, bestätigt der dortige Polizeisprecher Jan Meinel. 20 von ihnen stünden unter dem Verdacht des Zündens von Pyrotechnik. „Gegen den Rest wird weiter ermittelt.“

Nach einer Krisensitzung bei Energie Cottbus am Dienstag erklärte Vereinssprecher Lars Töfling, „dass wir diese Randale auf das Schärfste verurteilen. Wir werden alles für die Aufklärung der Vorfälle tun und Konsequenzen ziehen“. Dazu zählt Töfling, dass mit dem Vorliegen der Namen, die aus Aue erwartet werden, Entscheidungsträger und Fan-Gruppierungen wie „Inferno“ an einen Tisch kommen würden. „Dort werden wir unsere Sanktionen mitteilen“, sagt Töfling und schließt lebenslange Hausverbote in Cottbus nicht aus. Nach Aussage des Sprechers würde dies auf Rädelsführer und mögliche Wiederholungstäter zutreffen. Damit würde eine Strafe des FC Erzgebirge Aue, der bereits angekündigt hat, Stadionverbote auszusprechen (siehe Infokasten), noch erweitert werden. Aues Sicherheitsbeauftragte Elke Höhlig lässt gegenüber der RUNDSCHAU keinen Zweifel, „dass es Stadionverbote geben wird“. Der Energiesprecher verweist unterdessen auf 76 Personen, die im Cottbuser Stadion zurzeit keinen Zutritt haben. Töfling: „Davon haben wir 48 Stadionverbote selbst ausgesprochen.“



Sven Graupner engagiert sich im Fan-Projekt der Jugendhilfe Cottbus, in dem auch mit Gruppierungen wie „Inferno“ und „Frontside“ gearbeitet wird. „Inferno“ gewann den „Budenzauber 2011“ , ein Hallenturnier des Fan-Projektes. Mitglieder dieser Gruppe werden jedoch immer wieder mit gewalttätigen Zwischenfällen im Energie-Fan-Block in Zusammenhang gebracht. Graupner war am Gründonnerstag im Stadion in Aue. „Das war fahrlässig, wie die Gesundheit von Menschen aufs Spiel gesetzt wurde“, verurteilt er die Randale.

Das Fan-Projekt werde mithelfen, die Zwischenfälle aufzuklären, verspricht Graupner. Wer konkret daran beteiligt war, könne er jedoch nicht sagen. Der Verein habe nur das Mittel des Stadionverbotes, um gegen Gewalttäter vorzugehen.

Graupner weist Polizei und Justiz eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung solcher Aktionen zu: „Die Täter müssen ermittelt und hart bestraft werden.“ An den „Juden“-Schmähungen, so vermutet er, würden sich nicht nur rechtsextrem Gesinnte beteiligen, sondern auch Rufer, die sich die Bedeutung gar nicht klar machten. „Wir sind kein Garant für Gewaltfreiheit“, räumt er ein und verteidigt trotz der Ereignisse in Aue die Arbeit des Fan-Projektes auch mit Gruppen wie „Inferno“.

Quelle: http://www.lr-online.de/sport/energie-cottbus/Energie-Fanrandale-mit-boesem-Nachspiel;art52793,3318452



Mittwoch, 20. April 2011

16.04.2011 1.FC Saarbrücken vs FC Hansa Rostock 3:0

Hallo, was kann ich für sie tun?
„ Ich hätte gern ne Stehplatz Karte für Samstag.“
„ Gut, macht dann 10 Euro.“
„Ham’ se denn schon ne Ahnung, wie viele Zuschauer komm?“
„Naja, ist schon einiges weg…vor allem ne Menge an Karten nach Rostock.“
„Na, das klingt ja gut!“
„Also ich weiß nicht so recht, mir ist ja etwas mulmig wenn diesen Verrückten kommen, das gibt bestimmt wieder Randale.“
Na hoffentlich!

Da war er nun, der Tag an dem die Menschenfresser von der Küste das kleine Saarland überfallen und auffressen sollten. Und wieder mal war das eine von diesen Partien, die ich etwas dicker in meinem Kalender angestrichen hatte, schon allein weil ich das Dresdner Gastspiel zu Gunsten meiner Madame hab sausen lassen….ich steh halt auch nur unter dem Pantoffel.

Wie dem auch sei, Hansa hätte mit einem Sieg den Aufstieg bereits vorzeitig klar machen können und die Verantwortlichen in Saarbrücken machten sich vermutlich schon vorher in die Buchse, da eine regelrechte Invasion arbeitsloser Klimaflüchtlinge bevor stand. Dementsprechend war auch vom Anhang der Saarbrücker die große Mobilmachung zu erwarten, zumal diese Gerüchten zufolge schon gegen die Ahnungslosen aus dem Elbsumpf einen guten Tag erwischten und nun natürlich etwas Rückenwind hatten. Aber um es kurz zu machen, der ganze Tag blieb irgendwie hinter allen Erwartungen. Schon relativ früh machte ich mich diesmal auf die Innenstadt meiner „Wahlheimat“ um mal zu checken was sich dort so tut, aber bis auf größere Gruppen etwas älterer Saarbrücker und den „normalen FC Assis“ war nichts auszumachen. Daher direkt den Weg zum Stadion angetreten um zu sehen, was da los ist. Kurz vor der Brücke zum berühmten Ludwigskreisel dann eine größere Ansammlung von Staatsknechten, die wiederum eine noch viel größere Ansammlung Rostocker „Härtefälle“ zum Stadion eskortierte…also waren die Jungs doch mit Autos gekommen. Also mal hinterher gelaufen bevor uns die Polimannzei in ne andere Richtung schicken wollte, in dem Moment kamen dann ca. 10 Mann in rot-weiß-blauen Jacken von der anderen Seite den Berg herunter und zogen doch tatsächlich vor den Augen der Exekutive ein paar Saarbrücker ab, diese konnten dann ihren Utensilien nur hinterher gucken, da sich die Bullen nicht wirklich für sie einsetzten. Vermutlich waren das auch dieselben die ein paar Minuten zuvor ein wenig unter „Saarbrücker Räder“ kamen.

Dadurch wurden jetzt natürlich die Erwartungen an den Rest des Nachmittags deutlich höher geschraubt, mit solchen „No Future Kids“ konnte es hier eigentlich nur rappeln. Ansonsten passierte nicht mehr viel vor dem Spiel. Im Gästeblock sangen sich die Gäste bereits warm, bis sie dann zum pünktlich zum Anpfiff die Zäune bestiegen und den Sektor zum brennen brachten, sah recht nett aus. Ob die Gastgeber irgendwas zeigten hab ich ehrlich gesagt gar nicht zur Kenntnis genommen, schließlich musste erstmal was zum trinken ran. Unten auf dem Rasen bekam die Kogge indessen eine mächtige Abreibung, dementsprechend wurde auch der Support bei Hansa immer schlechter. Auch wenn man sagen muss, dass sie zumindest bis zum 2.ten Tor immer noch eine 1A Show abzogen.

Schlusspfiff und raus, da ja nun aus dem Sieg für Hansa und den erhofften Platzsturm nichts wurde, hieß es noch mal hinter dem Gästeblock vorbei schauen. Aber auch hier nichts dolles, der übliche Pöbel, der sich gegen große Gegner auf der Camphauser Str. zusammen findet, sorgte zwar dafür das der es wieder einmal zu reichlich Verspätung kam, aber insgesamt ging das Konzept der Polizei auf und ich nach Haus. Ein ganz schöner Schuss in Ofen dieser Tag…

Dienstag, 12. April 2011

09.04.2011 Millwall FC - Leeds United Pressebericht

Millwall thugs face five-year bans for taunting Leeds over deaths in Istanbul


Millwall will dish out five-year bans to anyone caught taunting Leeds fans about the deaths of two supporters in Turkey.

The Lions' 3-2 win over the Yorkshire outfit on Saturday was marred by sections of the home support waving Turkey and Galatasaray flags and shirts in sick reference to two fatal stabbings 11 years ago.

Leeds fans Christopher Loftus and Kevin Speight were murdered the night before their side played Galatasaray in a UEFA Cup semi-final in Istanbul.

Three people have already been banned after being thrown out of The Den and Millwall chief executive Andy Ambler said: 'Following similar incidents at last year's game, we had a crackdown on people bringing such items to the game.

'Anybody caught with Turkey or Galatasaray flags were either denied entry or ejected. Their details were also taken and as a result three fans have been handed club bans, which last for five years at least. 'We do not condone this behaviour.'

The 2,200 travelling supporters were also taunted by chants of 'Istanbul' while police made six arrests at the all-ticket game - all Leeds fans.


http://www.dailymail.co.uk/sport/football/article-1375657/Millwall-thugs-face-year-bans-taunting-Leeds-deaths-Istanbul.html?ito=feeds-newsxml

Freitag, 8. April 2011

Drei Streifen für ein Halleluja





Wenn es etwas gibt, womit ich fast genau so viel Zeit verschwende wie mit Fußball- und Kneipenbesuche, dann ist das die Suche nach schicken und vor allem nicht allzu verbreiteten Kleidungsstücken wie Jacken und insbesondere Schuhwerk aus dem Hause Adidas.
Daher ist umso erfreulicher, dass diese Suche mal wieder erfolgreich war und meine Sammlung wieder einmal Zuwachs verzeichnen kann, diesmal sogar zwei namenhafte Vertreter aus der City Series und der Indoor Reihe. Zwar sind beide nicht mehr neu, doch wen juckt das schon, wenn er endlich einen Adidas Indoor Super II und den langersehnten Milano sein eigen nennen kann. Für letzteren übrigens nochmal einen riesen Dank an Benni aus dem Berliner Süd-Osten!
Beide Modelle wurden das erste Mal in den 80ern auf den Markt geschmissen, wobei der Indoor, wie der Name schon sagt, in erster Linie für den Einsatz in der Halle gedacht war z.B. für Squash, Volleyball etc. Dass dieser irgendwann mal auf den Straßen und den Stadien Englands tanzt, hatten die Jungs von Adidas vermutlich nicht auf ihrer Rechnung. Der Milano wiederrum gehört wie seine Kollegen aus Wien, Napoli, Hamburg etc. zu einer Reihe von Freizeit Trainern welche Adi Dasslers Schergen in den 80ern an die Füße modebegeisterter Menschen brachte, die mit diesen Schuhen nicht unbedingt irgendeine konventionelle Sportart auszuführen gedachten.
Doch seht selbst….





Dienstag, 29. März 2011

Planänderung

„Stillstand heißt Rückschritt“ ist ja bekanntlich eine geläufige Redewendung, daher gibt es ab sofort zwei Neuerungen in eurem Lieblingsblog. Zum einen werden in Zukunft hin und wieder ein paar Berichte von Spielen zu lesen sein, bei denen es mehr zu sehen gab als schöne Spielzüge. Schließlich besuche ich ja nebenbei auch hier und da mal Spiele, die so rein gar nichts mit meinen zwei favorisierten Vereinen zu tun haben und das kann ich Euch natürlich nicht vorenthalten. Die Bandbreite an interessanten Spielen auf der Insel, in Deutschland oder anderswo ist einfach zu groß, um es bei Berichten zu belassen, die sich ausschließlich mit der BSG und Millwall beschäftigen.

Zum anderen werdet Ihr von nun an auch die ein oder andere geistige Petarde zum Thema Fußball-relevanter Kleidung ertragen müssen. Wer sich ein wenig intensiver mit dem Thema Fußball Rowdytum und speziell dem Ballsport auf der Insel beschäftigt, kommt am „Casual Style“ einfach nicht vorbei. Zudem interessiert mich das ganze einfach zu sehr, als dass ich euch damit verschonen könnte.

Nichtsdestotrotz wird der Schwerpunkt dieses Blogs beim Millwall FC und der BSG Energie Cottbus bleiben!

Also, Sauber bleiben und weiterhin viel Spaß beim Lesen meiner geistigen Ergüsse!


Und somit geht`s direkt los!

British Style Genius: The Street Look from Metro54 on Vimeo.