Sonntag, 15. Mai 2011

08.05.2011 1.FC Union Berlin vs BSG Energie Cottbus 4:2



“Ich geh in' s Bad, alles nass. Geh ins Wohnzimmer, alles voller Sand. Und in der Küche steht dieser besoffene Asi und putzt seine Schuhe “ .

Sonntags halb Zehn in Deutschland. Keine Drei Stunden vorher bewegten sich Harry und der „Pole in spe“ noch mehr oder weniger (eher weniger) rhythmisch zu elektronischen Klängen über die Tanz- bzw Sandfläche des K-Pax Clubs in Friedrichshain und genossen mit etlichen andern Nachtschwärmern den Sonnenaufgang über Berlin. Es war das starke Ende eine Sauftortour, die zumindest in diesem Maße nicht ganz so geplant war.
Eigentlich war ich ja bereits Samstagmittag angereist, um mit ein paar „Köpenicker Volleygans“ diverse Geschäfte abzuklappern, am Abend locker zum Volleyball zu gehen und erst dort mit dem Trinken anzufangen. Schlussendlich sah es so aus, dass die Tour bereits nach 40 Minuten abgebrochen wurde und die Herrschaften 4 Stunden später, schon mit ordentlich einem im Turm, beim Damen Volleyball in der Nähe der Alten Försterei einfielen. So kann`s laufen…. Da aber selbst der größte Gaugler mal 'nen Pause braucht, wurde um Sechs Uhr das erstbeste Taxi bestiegen, um dem Gastgeber auch noch etwas Strandfeeling in die Bude zu bringen.

Nach einem kleinen Schläfchen machte sich euer Schreiber auch schon wieder auf den Weg nach Köpenick, schließlich musste der Pegel wieder auf Fussballniveau kommen und plaudern wollt ich vor dem Spiel auch noch etwas. Obwohl es bei selbigem eigentlich nur noch um die goldene Ananas ging, war die Alte Försterei heute komplett ausverkauft. Ich gehe mal davon aus, dass es wegen des letzten Heimspiels war, weniger wegen des von den Medien propagierten Berlin-Brandenburg Derbys. Ein Derby ist dieses Spiel ja ohnehin nicht, zwar können beide Szenen traditionell eher weniger miteinander anfangen, aber da es Anfang des Jahrtausends mal sehr gute Kontakte zwischen beiden Ultra-Banden gab, werden die Aufeinandertreffen eher genutzt, um eben diese alten Kontakte ein wenig zu pflegen. Um ehrlich zu sein, ich finde es sogar mehr als Schade, dass sich das so verlaufen hat. Die Gründe und Umstände warum das jetzt so ist haben hier zwar nichts zu suchen, aber ich für meinen Teil habe die freundschaftlichen Kontakte nach Köpenick immer wesentlich mehr geschätzt als beispielsweise diese Sache mit den Leuten aus Karl-Marx-Stadt. Aber lassen wir das, ändern können wir das ohnehin nicht mehr, daher einfach mal in den Block gestellt und sehen, was hier so passiert. Im Vorfeld der Partie wies unser Verein übrigens die anreisenden Fans freundlicherweise darauf hin, dass zwar zehn Zaunfahnen erlaubt seien, die Fahne des „Inferno Cottbus“ jedoch vom Hausherren verboten worden sei. Da nicht nur mir die Sache etwas komisch vorkam, wurde mal bei Union nachgehackt und siehe da, sie wussten gar nichts davon. An dieser Stelle übrigens nochmals einen riesen Dank an die Herren aus der Unioner Szene, die sich dafür stark gemacht haben. Die Hausherren zeigten dann zu Beginn der Partie einiges an Sachen zum wedeln, die Gästeseite zog nach, aber in kleinerem Rahmen. Und auch akustisch legten beiden Seiten eine ganz gute Leistung an den Tag, Union war hier natürlich wieder klar im Vorteil, aber was anderes hab ich eigentlich nicht erwartet. Erwartet hätte ich jedoch etwas mehr Kampf von unseren Mannen auf dem Rasen, es ging zwar wie erwähnt um nichts mehr, aber sich 4:2 zerlegen zu lassen hätte auch nicht sein müssen. Der einzige, der mir während des Spiels sowas wie ein Lächeln auf das Gesicht zaubern konnte, war unser Freund „Ratte“. Fast drei Jahre sind seit diesem schrecklichen Unfall vergangen und zu meiner Schande muss ich gestehen, ihn nie besucht zu haben, darum war ich umso erfreuter, ihn hier erblicken zu können. Auch wenn es vermutlich utopisch ist daran zu glauben, dass Du je wieder neben uns im Block stehst oder dies hier lesen kannst, sei dir Gewiss, unser Hoffnung stirbt zuletzt und wir würden uns nichts mehr wünschen, als dich wieder einigermaßen fit unter uns begrüßen zu dürfen. Du fehlst uns!

Nach dem Spiel ging es kurz nochmal zur Spielauswertung und dussligen Gequatsche an die „Falle“, bevor sich der Autor dieser Zeilen mehr als erschöpft von einem genialen Wochenende im“ ICE nach Nirgendwo „in die Sitze fallen ließ und gegen Mitternacht wieder den Ort erreichte, den er ganz furchtbar verabscheut.

„Gott sei Dank spielen wir nur einmal in der Saison bei Union, zweimal würde ich so ein Wochenende nicht überstehen“ (O-Ton: Kamerad Paule)

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