Neben einem relativ dünnen Geldbeutel, sorgte im vergangenen
Jahr auch ein dicker Terminkalender dafür, dass die geliebte Insel nur im März
diesen Jahres mit meiner Anwesenheit beglückt werden konnte. Um diesen
Missstand halbwegs auszugleichen, wurde dieses Mal direkt ein verlängertes
Wochenende in London gebucht, wodurch die Möglichkeit bestand, drei Spiele zu
gucken und gleich noch 'ne Brauereibesichtigung dran zu hängen.
Nach einem Besuch auf 'ner Messe in Nürnberg, wo selbstredend ordentlich getankt wurde, ging‘s dann also Freitag sehr früh mit dicken Kopf und vor allem viel zu wenig Schlaf zum Flughafen und von dort ohne Komplikationen in die Hauptstadt der einstigen Weltmacht. An der Holborn Station meinem Kumpel Paul schnell meine Tasche in die Hand gedrückt, Schlüssel in Empfang genommen und schon ging‘s in den Londoner Westen zur ersten Etappe des Tages….der Fullers Brewery in Chiswick. Die Biere der letzten großen Ale Brauerei Londons gehören schon länger zu meinen bevorzugten und da ich ja mein Geld ebenfalls in dieser Branche verdiene (oder auch nicht), war es nur eine Frage der Zeit bis die heiligen Hallen von Fullers von mir besucht werden sollten.
Die Brauerei liegt direkt an der Themse im Stadtteil Chiswick, der wiederrum zum Stadtbezirk Hounslow gehört….quasi irgendwo in der Mitte zwischen Heathrow und Central London. Starten sollte die Führung direkt im brauereieigenen Pub „Mawsons Arms“. Um es relativ kurz zu halten, die Führung war top. Anfängliche Bedenken, dass ich vom vielen „Fach-Englisch“ nichts verstehen könnte, zerstreuten sich relativ schnell, da der gute Mann wirklich deutlich sprach und mir das alles ja auch nicht ganz fremd war. Die Führung dauert gute 1 ½ Stunden plus anschließender Verköstigung der hauseigenen Ales. Im Großen und Ganze ist diese Tour an Informationen und den gezeigten Abteilungen nur schwer zu überbieten. Da ich nun mittlerweile sicher schon 25 – 30 Brauereien gesehen habe und weiß, dass Führungen auch überdurchschnittlich schlecht sein können, kann ich nur jedem raten, sich bei einem bevorstehenden Londonbesuch rechtzeitig anzumelden und die 10 Pfund zu investieren. Ihr werdet es nicht bereuen.
Nach einigen Bieren machte sich nun auch langsam Müdigkeit breit, so dass ich dann doch mal meine Herberge südlich der Themse aufsuchen musste und mal kurz ne Pause zu machen. Schließlich sollte am Abend schon wieder der Ball rollen…
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